Ölpreis könnte durch Ukraine-Konflikt auf 150 USD steigen

Dieser Beitrag wurde in Teilen zitiert etwa in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (28. Januar 2022) sowie in der „Welt am Sonntag“ (06. Februar 2022)

Ölpreis könnte durch Ukraine-Konflikt auf 150 USD steigen

SALytic Invest erwartet bei einer Eskalation des Ukraine-Konflikts gravierende Auswirkungen auf die Finanz- und Rohstoffmärkte: „Wenn es zu einer Eskalation kommt, liegen die beiden größten Risiken im Energiesektor und dem Swift-Zahlungsverkehr. Unser Worst-Case-Szenario: Im Falle einer Eskalation, in der Russland Energielieferungen aussetzt, erwarten wir einen Ölpreis von bis zu 150 US-Dollar pro Barrel“, sagt Dr. Wolfgang Sawazki, Vorstand von SALytic Invest.

Steigende Inflation könnte US-Mid-Term-Election entscheiden

Für zwangsläufig gegeben hält er dieses Szenario allerdings nicht. Hintergrund: Die politischen Risiken für den US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden wären sehr groß. Konkret erläutert er seine These so: „Ein derart stark steigender Ölpreis hätte gravierende Auswirkungen auf die US-amerikanische Inflationsrate. Daher hätten die Bürger dort starke Einbußen in der Kaufkraft, was die Beliebtheit von Präsident Biden sicherlich nicht fördert.“

Dies hätte vermutlich Konsequenzen, so der Finanzstratege weiter: „Seine Prognosen für die Mid-Term-Election Anfang November dieses Jahres sehen aktuell ohnehin nicht sehr gut aus. Bei einer solch hohen Inflation werden die Demokraten die Wahl recht sicher verlieren.“ Aus dieser Überlegung heraus werde der Präsident eine weitere und vor allem langfristige Eskalation nicht zulassen. Eine Wiederwahl Donald Trumps wäre sonst in den nächsten Präsidentschaftswahlen wahrscheinlich. Sollte Trump wieder ins Weiße Haus einziehen, sei wiederum eine eher lockere US-Geldpolitik zu erwarten.

Portfolio-Umschichtungen träfen Einzeltitel und ganze Branchen

Obwohl eine Eskalation in der Ukraine nicht das Basisszenario sei, rät Sawazki zu einer gewissen Vorsicht in der Anlagepolitik, um das Portfolio zu schützen. Einzelne Werte mit einer hohen Bindung Richtung Russland und Ukraine könnten reduziert bzw. verkauft werden, etwa aus den Branchen Handel / Konsum, Industrie, Chemie sowie Banken. Ebenso sei der Ausbau der Gold- und der Öl-Positionen denkbar.

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Fed-Sitzung liefert eine markante Wende in der Geldpolitik

Ein Kommentar von Matthias Jörss, Chefvolkswirt bei SALytic Invest     

„Auf den ersten Blick lieferte die Fed gestern Abend genau das, was sowohl wir als auch die meisten anderen Anleger zuletzt erwartet haben. Sie indizierte für Anfang März das Auslaufen der Anleihekäufe sowie eine Anhebung der Zinsen auf der Sitzung Mitte März, da das angestrebte Ziel der Vollbeschäftigung erreicht und die Inflation zu hoch ist. Auf der Pressekonferenz wurde jedoch wiederholt betont, dass die Inflation weit über das Ziel hinausgeschossen ist und die aktuelle Beschäftigungsquote längerfristig als die maximal mögliche angesehen wird. Zudem stellte die Fed klar, dass sie zwar auf die monetären Bedingungen in der Ökonomie achtet, ihr Fokus jedoch nicht ausschließlich auf den Aktienmärkten liegt. Sie betonte, dass der Leitzins das zentrale Instrument zur Anpassung des geldpolitischen Expansionsgrades ist. Daher sollten die Kapitalmärkte nicht mit weniger Zinsschritten rechnen, nur weil gleichzeitig ein Abbau der Notenbankbilanz vorgenommen wird. Außerdem wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass dieses Mal eine stärkere Reaktion erfolgen muss als im letzten Zinszyklus, welcher 2015 begann. Einen klaren Pfad für die weitere Zinspolitik zeigte die Fed nicht auf. Sie wird ihre Entscheidungen allein von der jeweiligen Datenlage abhängig machen. Dies bedeutet, dass eine Zinsänderung auf jeder Notenbanksitzung erfolgen kann.

Beruhigend für die Märkte ist zunächst, dass es trotz der zuletzt sehr hohen Inflationsdaten nicht zu einem früheren Auslaufen der Anleihekäufe kommt. Zudem gab die US-Notenbank keine Indikation für einen Zinsschritt um 50 Basispunkte statt der vom Markt erwarteten 25 Basispunkte im März. Die Fed bekämpft die Inflation dieses Mal jedoch sehr spät. Ändern sich die Angebotsbedingungen nicht markant, muss sie daher das Wirtschaftswachstum deutlich reduzieren, damit die Inflation nach dem starken Anstieg wieder ausreichend sinkt. Ein paar schwächere Konjunkturindikatoren für das laufende Quartal reichen dafür nicht aus.

Zudem ist die Planbarkeit der Geldpolitik nicht mehr wie bisher gegeben. Wir sehen diese Punkte für die Renten- und Aktienmärke im weiteren Jahresverlauf als deutliche Belastung, vor allem da die geldpolitische Wende von einem „quantitative easing“ zu einem „quantitative tightening“ sehr ausgeprägt ist. Die Kapitalmärkte kannten eine so schnelle Umkehr bisher nicht. Die meisten Marktteilnehmer haben in den letzten vierzig Jahren zudem nur den Rückenwind tendenziell fallender Kapitalmarktzinsen erlebt. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend ausgelaufen ist und es zu einer langsamen, aber dauerhaften Gegenbewegung kommt. Kurzfristig helfen den Aktienmärkten noch die positiven Unternehmensberichte, längerfristig stellt die weniger expansive Geldpolitik jedoch eine erhebliche Belastung für die Bewertung aller Assets dar.“

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Jahresbericht 2021 und Perspektiven 2022

Deutliche SALytic-Übergewichtung von Aktien wurde in 2021 mit ansehnlichem Vermögenszuwachs belohnt     

Ausblick 2022: Inflation steigt strukturell – Moderat positive Performance bei Aktien

Im Zuge einer raschen Impfkampagne, weiteren staatlichen Hilfsprogrammen, aufgestauten Konsum- und Reisewünschen sowie einer unverändert expansiven Geldpolitik ist die Weltwirtschaft in 2021 sehr dynamisch gewachsen. Dies war der ideale Nährboden für steigende Aktienkurse insbesondere in den USA und Europa sowie eine leicht positive Kursentwicklung bei risikobehafteten Anleihesegmenten.

Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich in 2022 – nach einer kleinen coronabedingten (Omikron) Delle um die Jahreswende – in dynamischer Form fortsetzen. Dabei gehen wir davon aus, dass die aktuelle Booster-Impfkampagne sowie die Verabreichung eines modifizierten Impfstoffes ab Frühjahr die aktuelle Corona-Welle beherrschbar machen. Triebfeder der fortgesetzten Konjunkturerholung werden wiederum die USA und Europa sein, die weiter von relativ niedrigen Zinsen, einer expansiven Fiskalpolitik sowie einer dynamischen Konsumerholung profitieren. In China dürften sich – nach Abflauen der einschneidenden belastenden Staatseingriffe in 2021 – im Jahresverlauf wieder die Wachstumskräfte durchsetzen.

Bei der Inflation liegt der zyklische Höhepunkt der Monatswerte zu Jahresbeginn bereits hinter uns. Die durch die Konjunkturdynamik und Covid-Einschränkungen befeuerten massiven Disruptionen an den Güter- und Energiemärkten, steigende Löhne und die staatliche Decarbonisierungspolitik bedingen jedoch ein mehrjährig strukturell deutlich ansteigendes Inflationsniveau.

Auf der Zinsseite steht uns damit erstmals seit der Finanzkrise 2008 eine weltweite Zeitenwende bevor. Die amerikanische Notenbank Fed wird im Frühjahr beginnen, nach Auslaufen ihrer Anleihekäufe die Geldmarktzinsen in kleinen Schritten sukzessive anzuheben. Dem folgt abgeschwächt und mehrmonatig zeitversetzt auch die EZB.

Dies bedeutet moderat steigende Kapitalmarktzinsen und ein schnelles Abebben der weltweiten Liquiditätswelle, die die Kursgewinne bei Wertpapieren und Immobilien in den letzten Jahren getragen hat.

In diesem Umfeld erwarten wir leicht ansteigende Unternehmensgewinne und insbesondere im ersten Halbjahr weitere moderate Aktienkurssteigerungen, bevor im Jahresverlauf die Volatilität zunimmt.

Den vollständigen Bericht und Perspektiven 2022 finden Sie hier. 

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Zukunft der Banken und Geldwirtschaft

„Die Veränderungen werden epochal“

  • Klassische Betätigungsfelder der Banken werden durch disruptive digitale Veränderungen, neue Wettbewerber und anhaltendes Negativzinsumfeld bedroht.
  • Die privaten Innovationen Bitcoin, Paypal und digitales Geld etablieren sich und verändern die herkömmlichen Geldtransfer- und Geldaufbewahrungssysteme.
  • Standardisierbare Prozesse in der Kreditvergabe, im Zahlungsverkehr und in der Anlageberatung werden digitalisiert und entpersonalisiert – dadurch schrumpft das Zweigstellennetz der Banken weiter.
  • Komplexe Bedürfnisse von vermögenden Privatkunden, Institutionellen Anlegern und Unternehmen erfordern auch weiterhin eine individuelle, kontinuierliche und persönliche Betreuung durch einen spezialisierten Vermögensverwalter.      

„Banken und Geldwirtschaft stehen vor epochalen Veränderungen. Dadurch ergeben sich starke Auswirkungen für Privat- und Firmenkunden“. Dies ist das Kernergebnis eines Expertenaustauschs, zu dem die SALytic Invest AG im Rahmen eines exklusiven Kaminabends in Stuttgart eingeladen hatte. Es referierten u.a. Dr. Claus-Peter Praeg, Leiter Innovationsforum „Bank & Zukunft“ beim Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Dr. Wolfgang Kuhn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Südwestbank AG und Vorsitzender des Bankenverbands Baden-Württemberg, sowie Dr. Wolfgang Sawazki, Vorstand der SALytic Invest AG.

Die Herausforderungen für die klassische Finanzbranche sind zahlreich: Disruptive, technische Innovationen wie Kryptowährungen, Algorithmus-basierte Kreditentscheidungsprozesse oder Robo-Advisor sowie eine Fortdauer der Negativzinspolitik der Notenbanken sind nur einige von ihnen. Dr. Praeg und Dr. Kuhn legten eindrücklich dar, welche Folgen dies hat: Das Zweigstellennetz arrondiere weiter, die persönliche Kunde-Bank-Beziehung werde geschwächt, die Ertragsbasis erodiere und standardisierte, digitale Prozesse erlaubten es immer weniger, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Eine weitere Herausforderung entsteht nach Meinung der Experten durch die Zentralbanken: „Die führenden Notenbanken wie die EZB und die Fed arbeiten intensiv daran, in einigen Jahren eigenes digitales Zentralbankgeld aufzulegen“, erläuterte Dr. Praeg. „Dieses, zunächst vor allem für Unternehmen attraktive Konzept, bietet den Vorteil, dass Transaktionen vollständig digital und somit schneller – also in Real Time – und zu geringeren Kosten weltweit getätigt werden können.“  Bei diesem System würden Banken aufgrund ihrer lokalen Marktkenntnis als Intermediäre erhalten bleiben. Dr. Sawazki wies allerdings darauf hin, dass dies als Nachteil zu einem „gläsernen Kunde“ führe. Zudem könnten die Zentralbanken Interventionen wie Negativzinsen ohne Ausweg durchsetzen.

Bis zu einer Einführung von staatlichen Digitalwährungen dominieren nach Meinung der Experten für einige Jahre zunächst noch privatwirtschaftliche Technologien wie Blockchain oder Kryptowährungen wie Bitcoin, die auch von Privatkunden eingesetzt würden. Dazu zählten auch vergleichsweise neue Lösungen von Anbietern wie beispielsweise Paypal. Diese böten die Möglichkeit, Zahlungen ohne Zuhilfenahme der klassischen Banken oder Währungen vorzunehmen. Die Folgen für Banken seien klar: ein starker Bedeutungs- und Umsatzverlust unter anderem durch wegfallende Transaktionsgebühren. Zudem stelle das Zahlungsverkehrskonto meist die Basis der Geschäftsbeziehung mit den Privat- und Firmenkunden dar, auf der dann weitere Einnahmequellen wie beispielsweise die Kreditvergabe oder Anlageprodukte aufgebaut werden können, wie Dr. Kuhn erläuterte.

Doch auch in anderen Bereichen drängen alternative Konzepte in die bisherige Domäne der etablierten Finanzhäuser ein. Mit Hilfe des sogenannten Crowdfundings, also der digitalen Kreditaufnahme bei einem aus vielen einzelnen Gläubigern bestehenden Pool, können insbesondere Unternehmen auch im Finanzierungsbereich zum Teil ohne ihre Hausbank auskommen oder neue Finanzierungs- bzw. Anlagequellen erschließen. Auch in der Vermögensanlage gewinnen laut Dr. Praeg und Dr. Kuhn moderne, technologie-basierte Konzepte langsam Marktanteile hinzu. „Automatisierte Investmentkonzepte, sogenannte Robo-Advisor, werden insbesondere bei kleineren und mittleren Vermögen bereits als kostengünstige Alternative zur klassischen Anlageberatung bei einer Bank oder Sparkasse angeboten“, erläuterten die Experten. Die Vorteile aus Kundensicht sind dabei zunächst offensichtlich: in der Regel niedrigere Vermögensverwaltungsgebühren, eine größere Auswahl bei der Mandatsvergabe sowie eine höhere Transparenz und Vergleichbarkeit der verschiedenen Angebote und Anlageergebnisse. Doch in der neuen automatisierten Anlagewelt entstehen für die Kunden auch Risiken, wie Dr. Sawazki ausführte. „Der Investmentprozess basiert stark auf historischer Mustererkennung. In einem Umfeld mit vielen unerwarteten disruptiven Entwicklungen wie der Covid-Krise, der Präsidentschaft Trumps oder dem Brexit lieferten sie jedoch in den letzten Jahren vielfach sehr unbefriedigende Anlageergebnisse.“ Auch für die Banken sind die neuen Angebote nach Meinung der Experten mit Risiken behaftet. „Der intensivere Wettbewerb bedeutet einen zusätzlichen Druck auf die Ertragsmargen der klassischen Banken, da sie zumeist deutlich höhere Kostenblöcke haben als agile Finanzinnovatoren“, so Dr. Kuhn. „Daher werden sie zu noch intensiverem Cross Selling von anderweitigen Dienstleistungen gezwungen sein.“

Neben Digitalisierung und neuen Wettbewerbern stellt noch ein weiterer Faktor die Banken seit Jahren vor eine Belastungsprobe, so die Referenten: Die anhaltende Nullzinspolitik der EZB führe dazu, dass die Gewinnspannen im klassischen Kredit- und Finanzierungsgeschäft massiv gelitten haben. Zudem müssen Banken für die bei der Notenbank geparkte Liquidität Negativzinsen zahlen. Diese versuchten sie an ihre Kunden weiterzureichen, was jedoch aufgrund des Wettbewerbsdrucks nur in Teilen gelänge. Zwar kündigten zuletzt immer mehr Banken negative Einlagenzinsen für die Konto- und Sparguthaben ihrer Kunden an, jedoch sollte aufgrund von Freibeträgen bzw. Ausnahmen für kleinere Vermögen die Mehrzahl der Privat- und Firmenkunden nicht oder nur in geringem Ausmaß betroffen sein. Nach Einschätzung der Experten von SALytic Invest sollten die aktuellen Negativzinsen noch mindestens bis Ende 2023 anhalten.

Klar ist: Die Folgen des insgesamt zunehmenden Kosten- und Wettbewerbsdrucks sowie eines sich ändernden Kundenverhaltens sind enorm. Viele Banken und Sparkassen haben in den vergangenen Jahren ihr Filialnetz massiv ausgedünnt. Insbesondere in ländlichen Regionen wird mittlerweile oftmals keine persönliche Beratung vor Ort mehr angeboten, was die Nutzung von digitalen Technologien bzw. Anbietern nochmals attraktiver, aber auch zwingender für Privat- und Firmenkunden macht.

Eine wichtige Kernfrage auf dem Panel war, wie sich die traditionellen Finanzinstitute an das heutige Umfeld anpassen und ihr Geschäft zukunftsfähig aufstellen können. Mögliche Lösungen sind vielschichtig: Natürlich bieten viele Häuser ebenfalls digitale Lösungen der Geldanlage und -ausleihung an. Diese setzen einheitliche Prozesse voraus, weshalb sie insbesondere bei standardisierbaren Fragen und Produkten eingesetzt werden. Allerdings sind die meisten Banken aufgrund ihrer Größe in der Regel eher träge und weniger innovativ als kleinere, technologie-orientierte Anbieter.

Für Dr. Praeg und Dr. Kuhn ist die Beratung von anspruchsvollen, vermögenden Privatkunden, Institutionellen Anlegern und größeren Firmenkunden ein weiter wachsendes Betätigungsfeld für Banken und hochwertige private Vermögensverwalter. „Diese Kundengruppen fragen in der Regel komplexere, individuelle Anlage- und Finanzierungslösungen nach, welche nicht oder nur teilweise durch automatisierte `One Size Fits All` Produkte umsetzbar sind“, erklärten die Experten. Zudem sei gerade im Privatkundengeschäft ein tiefes Verständnis der persönlichen Kundenbelange von maßgeblicher Bedeutung, welches nur spezialisierte Vermögensverwalter anbieten könnten.

Den vollständige Mitteilung finden Sie hier als PDF Dokument. 

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Warum Anleger auf Vermögensverwalter mit eigenem Research setzen sollten

Dr. Wolfgang Sawazki und Alexander Bartsch im Private Banking Magazin

Tiefgreifendes, qualitativ hochwertiges Unternehmensresearch ist die Voraussetzung für ein breit gefächertes Anlageuniversum. Lange Zeit hielten viele Asset Manager jedoch die entsprechenden Analysekapazitäten nicht selbst vor, sondern bezogen die Expertise von externen Anbietern. Doch ein Konsolidierungsprozess in der Branche – parallel zum Banken- und Brokersterben in Deutschland – sorgt dafür, dass seit Jahren das verfügbare Research immer knapper wird.

So legten beispielsweise Unicredit, Julius Bär und Crédit Agricole ihre Brokerage-Aktivitäten unter dem Dach Kepler Chevreux zusammen, während die Unternehmensanalyse der Dresdner Bank, dem Bankhaus Sal. Oppenheim oder der West LB wegfielen. Auch die Übernahme von Helvea durch Baader sorgte für eine weitere Verknappung.

Haupttreiber für diese Entwicklung ist die Schrumpfung der Gebühren-Pools der Investmentbanken, die nach der Finanzkrise 2008 über mehrere Jahre hinweg um insgesamt etwa 50 Prozent schrumpften. Hinzu kommt der zunehmende Margendruck im Asset Management, welcher unter anderem durch die zunehmende Konkurrenz von passiven Anlageinstrumenten wie etwa ETFs hervorgerufen wurde.

In der Folge sank auch der Gebührensatz, den die Broker für die Ausführung der Wertpapiertransaktionen für ihre Asset-Management-Kunden berechnen, so dass eine Subventionierung der Unternehmensanalyse immer schwieriger wurde. Diese Entwicklung führte bereits vor der Einführung der MiFID-II-Richtlinien Anfang 2018 zu einer deutlichen Verknappung von verfügbarem Research.

Analysten-Coverage auch europaweit deutlich gefallen – Rückgang am stärksten in Deutschland:

Dieser Trend hat sich unter MiFID II noch einmal deutlich akzentuiert. Grund hierfür ist, dass die Bereitstellung von Research unter der neuen Regulierung nicht mehr über die Ausführung von Wertpapierorders abgegolten werden darf, sondern zwischen Broker und Asset Manager separat als Zusatzgebühr in Rechnung gestellt werden muss. Der weiter zunehmende Wettbewerbsdruck führt bei Asset Managern zu knappen Budgets für externes Research, was wiederum eine weitere Verknappung des Angebots an Unternehmensanalysen, Corporate Access und vieles mehr vorantrieb.

Als Folge dessen sind seit Einführung von MiFID II weitere namhafte Brokerhäuser von der Landkarte verschwunden: Mainfirst wurde von Stifel Financial übernommen, Hauck & Aufhäuser erwarb das Bankhaus Lampe, und die auf Schweizer Aktien spezialisierte Bank Vontobel hat ihr Kapitalmarktgeschäft eingestellt. Jüngstes Beispiel ist die Übernahme von Restteilen der Brokerage-Aktivitäten der Commerzbank durch Oddo BHF, die als europaweiter Konsolidierer auftreten und im vergangenen Jahr beispielsweise schon die Brokerage-Aktivitäten von ABN Amro integriert haben.

Mittelstandsfirmen leiden am meisten

Der Rückgang in der Research-Abdeckung ist in besonderem Maße bei Mid- und Small Caps zu beobachten. Wurden diese Titel vor MiFID II in der Regel noch von fünf bis zehn Analysten bewertet, sind es als Folge des neuen Regelwerks häufig nur noch ein bis zwei. Teilweise müssen Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung heute sogar vollkommen ohne Research-Abdeckung seitens der Brokerhäuser auskommen.

Für diese Unternehmen bleibt dann als einzige Möglichkeit, Finanzanalysen gegen Bezahlung bei privaten Research-Anbietern erstellen zu lassen, sogenanntes Paid Research. Die Tatsache, dass das beauftragte Institut für die Anfertigung des Analyseberichts eine Vergütung erhält, lässt jedoch Zweifel an der vollkommenen Unabhängigkeit und Objektivität solcher Studien aufkommen.

Neben der sinkenden absoluten Quantität der Analystenabdeckungen beklagen viele Asset Manager zudem, dass auch die Research-Qualität nach der Finanzkrise 2008 und zuletzt mit der Einführung von MiFID II insgesamt abgenommen hat. Häufig wird lediglich das Tagesgeschehen, etwa die Vorlage von Quartalszahlen oder sonstige relevante Neuigkeiten, kommentiert.

Tiefgehende Betrachtungen einzelner Geschäftsmodelle oder die Analyse langfristiger Investmenttrends bleiben dagegen immer mehr auf der Strecke. Zudem wird das Industrieverständnis der Analysten dadurch geschwächt, dass sie seit der Finanzkrise immer weniger an Corporate-Finance-Projekten teilnehmen durften. Obwohl diese Einschätzung für Unternehmen aller Größenordnungen gilt, zeigt sich auch hier eine überproportionale Ausprägung bei Small- und Mid Caps.

Insgesamt hat diese Entwicklung zur Folge, dass es für einen erfolgreichen Auswahlprozess bei Asset Managern heute ein zentraler Wettbewerbsfaktor ist, eigene Analyse- und Research-Kapazitäten zu besitzen. Bei SALytic Invest haben wir auf diese Entwicklung unter anderem dadurch reagiert, unser Geschäft mit elf Kapitalmarktexperten zu betreiben, von denen fünf ausgewiesene Aktienspezialisten sind und drei einen stark volkswirtschaftlich geprägten Research-Hintergrund haben. Damit unterstreichen wir, dass tiefgehende Analysetätigkeit in unserer Unternehmens-DNA verankert ist.

Hierbei stellt sich dann die Frage: Was macht Research zu einem guten Research? Für uns ist die Grundlage einer fundierten Analyse ein tiefes Verständnis der Industrie, gute Kontakte zu Industrievertretern und eine eigene, über Jahrzehnte gewachsene Modellwelt, welche die makro- und mikroökomischen Überlegungen einbindet. Ergänzt werden sollte dies durch eine Vielzahl von Gesprächen mit Unternehmensvertretern und Branchenexperten.

Dabei wirkt die Corona-Pandemie, bei allen Schwierigkeiten, sogar in einem Punkt unterstützend: Der Trend zu Video- und Telefonkonferenzen statt Präsenz-Roadshows vereinfacht es Asset Managern außerhalb der großen Finanzzentren London, Frankfurt und weiteren Meetings mit Industrieexperten und Unternehmensvertretern durchzuführen. Daneben ist ein Team mit jahrzehntelanger Kapitalmarkterfahrung in unterschiedlichen Marktphasen ein unschätzbares Asset für einen strukturiert-analytischen Investmentansatz.

Insgesamt gehen wir davon aus, dass sich die Konsolidierungswelle im Brokerage fortsetzen und damit einhergehend auch die Verfügbarkeit von fundamentalem, externem Research weiter einengen wird. Folglich werden die eigenen Research-Kapazitäten weiter an Bedeutung gewinnen und ein entscheidender und sogar wachsender Wettbewerbsfaktor bleiben.

Der im Private Banking Magazin veröffentliche Artikel ist mit diesem Link abrufbar.

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Negativer Realzins entwertet Geldvermögen

Dr. Wolfgang Sawazki im Elitebrief: „Jetzt ist aktive Vermögensverwaltung mit Realinvestments gefragt“

Das langjährige Nullzinsumfeld stellt Sparer schon seit Jahren vor große Herausforderungen, die jetzt durch steigende Inflationsraten sogar noch größer werden. Die klassische, von vielen Deutschen immer noch präferierte Geldanlage auf Spar- und Girokonten wird auch über die nächsten Jahre hinweg keine Erträge abwerfen, da die EZB die Zinsen aus politischen und wirtschaftlichen Gründen auf sehr niedrigem Niveau halten wird. Dagegen zeigen die Inflationsraten nach Jahren des Rückgangs einen deutlichen Aufwärtstrend. Dieser hat sowohl eher temporäre („Reopening“-Effekte nach der Corona Pandemie) als auch strukturelle Gründe (Bewältigung der Klimakrise, Verlangsamung der Globalisierung, Demographie). Ein negativer Realzins als Differenz zwischen einem Nominalzins von Null und einer angenommenen Inflationsrate von 2,5% p.a. vernichtet innerhalb von zehn Jahren über 20% der Kaufkraft eines Geldvermögens. Aus diesem Grund ist zur Erzielung einer positiven Realrendite eine aktive, breit diversifizierte Vermögensanlage aus Aktien, Renten, Gold und Immobilien erforderlich.

Den vollständigen Beitrag finden Sie hier. 

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Halbjahresbericht und Perspektiven 2021

Positive Erwartungen zur Performance von Risikoassets voll erfüllt – Übergang in eine volatilere Seitwärtsphase an den Märkten

Dynamische Konjunkturerholung erlaubt die verbale Vorbereitung eines mittelfristigen Ausstiegs aus der ultraexpansiven Geldpolitik

Die Weltwirtschaft erfährt aktuell einen der dynamischsten Aufschwünge der letzten Jahrzehnte. Große Nachholeffekte nach Öffnung der Wirtschaft im Zuge einer erfolgreichen Impfkampagne, eine in der Dimension einmalig expansive Fiskalpolitik mit zahlreichen Hilfsprogrammen sowie eine ultralockere Geldpolitik befeuern einen Konjunkturboom, der in den USA begann und nun auch in Europa seine volle Dynamik entfaltet. Der Höhepunkt des Momentums wird im Sommer 2021 erreicht. Diese Sonderkonjunktur trägt mit abnehmender Dynamik bis ins Jahr 2022 hinein, da viele Effekte erst dann beginnen ihre Wirkung zu zeigen.

Aufgrund der boomartigen konjunkturellen Nachfrage und mehrerer Sondereffekte (Jahrhundertwinter USA, Sperrung des Suezkanals, Stau an Häfen in USA und China etc.) kommt es zu Verspannungen in vielen Lieferketten, markant steigenden Rohstoffpreisen und einem starken Inflationsanstieg in 2021. Die Inflationsrate wird u.E. in 2022 wieder sinken, da wir zumindest in Europa derzeit keinen starken Lohnanstieg beobachten und einige Basiseffekte entfallen. Das Inflationsniveau dürfte jedoch in den kommenden Jahren strukturell insbesondere in den USA über dem des letzten Jahrzehnts liegen.

Die Notenbanken in den USA und später auch in Europa bereiten im Herbst 2021 verbal für 2022 einen sukzessiven Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik vor, in dem zunächst die Anleihekäufe zurückgeführt werden. Dem dürften ab der Jahreswende 2022/2023 bei Vorlauf der USA langsam erste kleine Zinsanhebungen folgen.  

Dies sollte bis zum Jahresende auch die Kapitalmarktzinsen in den USA und Europa leicht ansteigen lassen (Prognose für Zehnjährige: Bundesanleihen 0 – 0,2%, US-Treasuries 1,8 – 2%).

Wir erwarten noch mehrjährig negative Realzinsen, um die insgesamt hoch verschuldeten Staaten ohne Steuererhöhungen zu entschulden.

Konjunkturbedingt erholt sich die Gewinnentwicklung vieler Firmen in 2021 drastisch (> 33%), in 2022 dagegen nur noch in einigen wenigen Branchen, die stark unter der Corona-Pandemie gelitten haben.

Die Aktienmärkte haben bis zum Jahresende bei zunehmender Volatilität nur noch moderat positives Potential. US-Dollar und der Goldpreis tendieren in den kommenden Wochen seitwärts. Die Preise der Industrierohstoffe korrigieren leicht, da die Nachfrage in China staatlich abgekühlt wird.

Den vollständigen Bericht und Perspektiven 2021 finden Sie hier. 

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Management des Zinsanstieges: Mit Renten trotzdem positive Renditen erzielen

Der boomartige Konjunkturaufschwung mit deutlich anziehender Inflation erfordert ein sehr aktives Rentenmanagement.

Durch die sukzessive Bewältigung der Corona-Krise und durch die in diesem Ausmaß bislang ungekannten großvolumigen Konjunkturprogramme in den USA erfährt die Weltwirtschaft einen boomartigen Aufschwung mit deutlich anziehender Inflation. In diesem Umfeld kann nur durch ein sehr aktives Management mit mehreren Maßnahmen ein negatives Ergebnis im Rentenbereich vermieden werden, sind sich die Experten der SALytic Invest AG sicher.

Den vollständigen Marktkommentar finden Sie hier. 

 

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Asset Management in der Metropolregion Rheinland

Warum das private Asset Management im Rheinland so boomt.

Neben Frankfurt, als dem dominierenden Zentrum der deutschen Banken- und Publikumsfondslandschaft, hat sich die Metropolregion Rheinland in den letzten Jahren als bedeutsamster Standort für bankenunabhängiges Asset Management in Deutschland etabliert. Darauf weist Dr. Wolfgang Sawazki – Vorstand der SALytic Invest AG – in einem aktuellen Kommentar hin. „Dieses Segment dürfte in den nächsten Jahren weiter dynamisch wachsen“, erwartet der Experte. Hier sei eine Entwicklung in Analogie zu den USA erkennbar, wo Boston eine wichtige Rolle neben dem traditionellen Finanzzentrum New York übernommen habe.

Die Liste der im Rheinland ansässigen Firmen sei namhaft: Mit Flossbach von Storch, dem größten inhabergeführten Vermögensverwalter in Deutschland überhaupt, sowie der VM Vermögensmanufaktur, Lingohr & Partner, Sauren Fonds-Service, Rhein Asset Management sowie der SALytic Invest AG haben einige der bedeutendsten privaten Asset Manager Deutschlands ihren Hauptsitz hier. Hinzu kommt noch eine Vielzahl kleiner und mittelgroßer Vermögensverwalter wie beispielsweise Grossbötzl, Schmitz & Partner, Wagner & Florack oder SMS & Cie., die vielfach aus Banken hervorgegangen sind. So konnte sich im Rheinland in den vergangenen zehn Jahren ein sehr stark wachsendes Marktsegment abseits der klassischen, von (Groß-)Banken dominierten Fondsgesellschaften etablieren. Daneben sind große institutionelle Asset Manager wie Oddo BHF (ehemalige West LB AM) und HSBC Asset Management weiterhin lokal vertreten.

Die Gründe hierfür sind nach Analyse von Alexander Bartsch – Direktor bei der SALytic Invest AG – mehrschichtig. So sei eine Vielzahl namhafter, lokal verwurzelter Finanzhäuser in den vergangenen Jahren in multinationalen Finanzkonzernen aufgegangen oder verschwand vollständig vom Markt. Beispiele hierfür sind das Bankhaus Sal. Oppenheim, das Bankhaus Lampe, das Bankhaus Delbrück & Co. oder Merck Finck & Co. Bei Commerzbank und Deutsche Bank seien die Asset Management-Abteilungen nach Frankfurt verlagert worden. Eine ähnliche Entwicklung habe sich auch in Teilen der Versicherungsbranche gezeigt, wo die Investmentkompetenz etwa bei der AXA (ehemals AXA-Colonia) von Köln nach Paris sowie bei der AM Generali nach Italien verlegt wurde. Zwar sind nach wie vor viele etablierte Anbieter wie etwa das Bankhaus Bethmann (Teil von ABN Amro), Quintet (ehemals Merck Finck & Co.), DJE oder auch Warburg im Rheinland präsent, dies allerdings meist nur mit Vertriebseinheiten. Das Investment-Knowhow ist dagegen auch bei diesen Häusern zentral an anderen europäischen Standorten angesiedelt worden. „Diese Erosion der ,klassischenʻ Bankenlandschaft und Asset Management-Basis in der Region führte unweigerlich zur Freisetzung und Verfügbarkeit von hochqualifiziertem Personal, was den Aufbau neuer Einheiten stark begünstigte“, analysiert Dr. Sawazki.

Gleichzeitig bestehe eine hohe Nachfrage nach umfassenden, qualifizierten Dienstleistungen rund um die private und institutionelle Vermögensverwaltung. Das Rheinland sei mit aktuell 8,7 Millionen Einwohnern nicht nur die bevölkerungsreichste Metropolregion Deutschlands, sondern nimmt mit einem Bruttoinlandsprodukt von 354 Mrd. Euro (2018) im Vergleich mit anderen deutschen Metropolregionen auch bei der Wirtschaftsleistung eine Spitzenposition mit überdurchschnittlichem Wachstum ein (Quelle: IHK Initiative Rheinland, 2019).

Zudem verfüge die Region über eine in Deutschland einmalige Dichte an international agierenden Unternehmen und mittelständischen Weltmarktführern, welche sich zum Teil im Besitz sehr vermögender Unternehmerfamilien befinden. Des Weiteren hätten neben den internationalen Konzernen AXA und Generali eine Vielzahl großer Versicherungsgesellschaften (Gothaer, Provinzial, DEVK, LVM, Barmenia etc.), Versorgungswerke des einwohnerstärksten Bundeslandes (Ärzte, Kirchen, Zahnärzte, Anwälte, Architekten etc.) sowie namhafter Stiftungen (Fritz Thyssen Stiftung, Gerda Henkel Stiftung, Stifterverband, Aktion Mensch, Bertelsmann Stiftung, Deutsche Stiftungen Denkmalschutz etc.) ihren Sitz im Rheinland.

„Diese Anlegergruppen fragen auch lokale Expertise nach, um nicht nur von Investmentprofis in Frankfurt, Paris, Zürich oder London abhängig zu sein“, erläutert Dr. Sawazki. Zwar helfe die zunehmende Digitalisierung, räumliche Distanzen mit technisch ansprechenden Lösungen, wie z.B. dem Einsatz von Videokonferenzen oder der digitalen Kontoeröffnung, zu überbrücken, was durch die Corona-Pandemie noch einmal beschleunigt worden sei. Dennoch mache gerade die Corona-Krise auch bewusst, wie wichtig regelmäßige persönliche Kontakte für die in der Vermögensverwaltung so wichtige Vertrauensbildung und den Knowhow-Transfer zwischen Anleger und Asset Manager sind.[1]

Ein weiterer begünstigender Faktor sei, dass die lokale Präsenz den hier ansässigen, privaten Asset Managern einen schnellen Zugang zu kompetenten Entscheidungsträgern bei Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Politik und Verbänden erlaubt, was die Basis für eine erfolgreiche Research-Arbeit darstellt.

Des Weiteren zeigen nach Meinung der SALytic-Experten viele Studien, dass „mittelgroße Schnellboote“ im Asset Management-Bereich aufgrund ihrer besseren Beweglichkeit und Unabhängigkeit von Konzerninteressen, eigene Research-Ergebnisse besser in Anlageentscheidungen transformieren und infolgedessen häufig die Performance-Ranglisten anführen können. So vergleicht etwa eine Studie der Londoner Universität Cass Business School aus dem Jahr 2020 die Wertentwicklung von 780 Long-Only-Fonds großer Asset Manager mit den entsprechenden Produkten kleinerer Anbieter über einen Zeitraum von Januar 2000 bis Juli 2019. Als Ergebnis stellen die Autoren eine Outperformance von Fondsboutiquen gegenüber großen Asset Managern von 0,23% bis zu 0,56% pro Jahr nach Abzug von Gebühren fest. Besonders ausgeprägt sei diese Diskrepanz unter anderem bei europäischen Large Caps (Quelle: „Is there a Boutique Asset Management Premium?“, Cass Business School, London (2020), ebenfalls zitiert etwa bei Citywire[2] oder bei Finews[3]). In die gleiche Richtung weisen zahlreiche Analysen von Morningstar, Lipper/Refinitiv oder Fondsconsult, bei denen private Asset Manager wie Flossbach von Storch, Lupus Alpha, Hartz Regehr & Partner oder SALytic Invest regelmäßig Spitzenpositionen bei der Begutachtung ihrer Anlageergebnisse erreichen.

„Die zahlreichen Erfolgsfaktoren sprechen dafür, dass bankenunabhängiges Asset Management im Rheinland auch in den kommenden Jahren eine dynamische Wachstumsbranche bleiben dürfte“, erwartet Dr. Sawazki. Aufgrund der erfreulichen konjunkturellen Entwicklung und der hohen Zuwanderungsrate in der Metropolregion Rheinland werde der hiesige Bedarf an Asset Management-Dienstleistungen weiter ansteigen. Die jüngsten Nachrichten etwa zu den Restrukturierungs- und Kostensenkungsplänen der Commerzbank zeigen, dass der Konsolidierungs- bzw. Abwanderungsprozess in der klassischen Bankenlandschaft noch nicht abgeschlossen sei. „In Kombination mit den überdurchschnittlichen Anlageergebnissen der privaten Asset Manager ist davon auszugehen, dass Anleger auch zukünftig Kapital von den etablierten Playern hin zu den dynamischen, lokalen Investment-Boutiquen verlagern werden“, prognostiziert Dr. Sawazki.

[1] Siehe bspw. https://private-banker.online/files/downloads/ausgaben/pdf/2020%2009%20PB%2004%202020.pdf, S.12 oder https://www.fuw.ch/wp-content/uploads/2019/04/fuw_private-banking_2019.pdf, S. 4
[2] https://citywire.de/news/studie-boutiquen-erzielen-bessere-aktien-performance-als-grobe-asset-manager/a1329890
[3] https://www.finews.ch/news/finanzplatz/40265-asset-management-studie-rendite-andrew-clare-city-university-london-cass-business-school-ubs-credit-suisse-deutsche-bank-dws-bellevue-bwm

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Inflation frisst Zinsen noch mehrere Jahre – neue Anlagestrategie gefragt

Anleger werden sich langfristig auf ein massiv verändertes Investitionsumfeld einstellen müssen. Diese Meinung vertritt der Vermögensverwalter SALytic Invest in einem aktuellen Marktkommentar. “Mit Rentenanlagen lassen sich nach dem letztjährigen scharfen Zinsrückgang über Jahre nur noch kleine nominale, aber keine positiven Realrenditen mehr erwirtschaften. Hingegen werden Realassets wie Aktien oder operative Aktivitäten mit steigenden nominalen Zahlungsströmen begünstigt”, sagt Dr. Wolfgang Sawazki, Vorstand der SALytic Invest AG und zuständig für die Unternehmens- und Investmentstrategie. „Aus diesem Grund müssen die strategischen Aktien- und Risikoquoten in den Portfolios angehoben werden.“ Zwar blieben risikoarme Rentenanlagen wie Staatsanleihen oder gut geratete Corporate Bonds als Risikohedge ein Kernbestandteil eines jeden Portfolios. Aufgrund des hohen Goldpreises und der sehr niedrigen Staatsanleihezinsen sei es jedoch nur noch eingeschränkt möglich, Portfolios durch inverse risikoarme Strukturen abzusichern. “Daneben geht die Signalfunktion der Zinsen als Risikoindikator nahezu vollständig verloren. Selbst Italien kann sich mit negativen Raten verschulden.”

Inflation übersteigt die nominalen Zinsen

Ein wichtiger Auslöser für diese Entwicklung sei die Bekämpfung der Schuldenexplosion auf Staatsebene.  “Die Schulden der Industrieländer erreichen im Durchschnitt aktuell ein absolutes Rekordniveau, vergleichbar mit der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg”, erläutert Matthias Jörss, Chefvolkswirt bei SALytic Invest. Um mit dieser Situation umzugehen, hätten die Regierungen wenig Möglichkeiten: “Da ein harter Schuldenschnitt keine politische Akzeptanz hat, besteht der Weg aus der Schuldenkrise in einem langjährigen Abbau des Ungleichgewichtes durch höheres Wirtschaftswachstum, kurzfristig bereits steigende Sozialabgaben und später auch höhere Steuern für Besserverdienende, sowie einer negativen Realrendite an den Staatsanleihemärkten – das heißt, die Inflation ist höher als die nominalen Zinsen.”

Befeuert werde dies durch eine fundamentale Veränderung der Strategie der wichtigsten westlichen Notenbanken. So habe die US-Notenbank Fed bereits klar verdeutlicht, dass sie in den nächsten Jahren aufgrund der unterausgelasteten Kapazitäten und Arbeitsmärkte sowie der mehrjährig niedrigen Inflation erst viel später als in früheren Zyklen die Zinsen anheben wird. “Ein Überschießen der Inflation über das Zwei-Prozent-Ziel hinaus wird für eine Weile toleriert werden. Die EZB wird dieser Strategie folgen”, erwartet Jörss.

Die expansive Geldpolitik der Fed und der EZB bedeute ferner, dass die Emerging Markets einen gewissen autonomen Spielraum für eine stimulierende eigenständige Politik erhalten, was Kapitalströme anzieht und eine positive Performance befeuere.

Markante Auswirkungen auf Sektoren

Auch sektoral haben die Krisenbewältigungsmaßnahmen nach Meinung von SALytic Invest markante Auswirkungen. „Ein wichtiger Teil der Konjunkturstimuli wird über Jahre in den Green Deal fließen, zum Beispiel in Wind- und Solarenergie, Wasserstoff, Wärmedämmung und Electric Vehicles”, sagt Sawazki. Wichtige Ziele sind dabei die Reduzierung der weltweiten CO2-Emissionen und der Ausbau der Digitalisierung.

Zudem zeige der erlebte vorübergehende Zusammenbruch der Wertschöpfungsketten, dass es für jede Region von zentraler Bedeutung ist, in den Bereichen IT/Halbleiter und Healthcare einen Teil der Produktion lokal zu betreiben. “Damit ist die Globalisierung keinesfalls tot, sie wird durch Aufbau lokaler Produktion nur balancierter gestaltet”, erwartet Sawazki. Verstärkt werde dies nach dem Wahlsieg Bidens durch die Rückkehr des Multilateralismus mit globaler Arbeitsteilung. Daneben würden die Wachstumstrends Home Office, Internethandel, bargeldloses Bezahlen, Digitalisierung, Healthcare, Diagnostik und Erneuerbare Energien massiv beschleunigt.

Auf der negativen Seite gehören nach Sawazkis Meinung eine Reihe von Branchen zu den Verlierern, wie zum Beispiel der Geschäftsreiseverkehr, die Ölindustrie, Büro- und Einzelhandelsimmobilien, Verbrennertechnologie im Automobilbereich und der stationäre Einzelhandel. Zwar werden auch diese Sektoren in 2021 und 2022 einen zyklischen Aufschwung erfahren, der strukturelle Trend bleibt jedoch negativ. Der Bankensektor werde weiter unter den geringen Zinsmargen im andauernden Nullzinsumfeld zu leiden haben.

 

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