Wohnimmobilienaktien – Ein sicherer Hafen in Inflations- und Krisenzeiten

9 Pluspunkte deutscher Wohnimmobilien im Mid-Market-Segment

Haben Wohnimmobilien ihren Zenit überschritten? Alexander Bartsch und Dr. Wolfgang Sawazki von SALytic Invest trennen die Spreu vom Weizen: Sie erklären, warum ein Investment in ein klug zusammengestelltes Portfolio an Wohnimmobilienaktien ein gutes Investment bleibt und wie Diversifikation vor Blasen schützt.

(1) Die historisch gute Preisentwicklung
Die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland sind allein im Jahr 2021 im Schnitt um 11 Prozent gestiegen. Seit Jahren überwiegt die Nachfrage nach Wohnungen das Angebot, was sich in steigenden Mieten und Immobilienpreisen niederschlägt. Das stellt viele Kaufinteressenten vor finanzielle Herausforderungen, ist aber eine gute Grundlage für Investoren.

(2) Weiteres Wachstum durch geringe Bautätigkeit bei hohem Bedarf
Nach Schätzungen der Bundesregierung fehlen jährlich etwa 40.000 Wohneinheiten, weswegen der Wohnungsbau von aktuell ca. 300.000 auf 400.000 neue Einheiten pro Jahr steigen soll. Vor dem Hintergrund steigender Baukosten, langer Genehmigungszeiten und zunehmendem Handwerkermangel erscheint das sehr ambitioniert. Während Top-Lagen ihren Preishöhepunkt wahrscheinlich bald erreichen dürften, bleibt das mittlere Mietniveau langfristig mit einem stabilen bis moderat steigenden Preisniveau interessant. Das Momentum des Preisanstiegs flacht sich somit ab, kehrt sich jedoch nicht um.

(3) Energetische und regulatorische Anforderungen professionell managen
Ein Vorteil von Wohnimmobilienaktien gegenüber der Direktanlage in Immobilien: Große Immobilienunternehmen können besser auf regulatorische Veränderungen reagieren oder umfangreiche Modernisierungsmaßnahmen stemmen. Daher können Sie auch kostengünstiger durch energetische Sanierungen ihren CO2-Fußabdruck verbessern.

(4) Diversifikation schützt vor objekt- und länderspezifischen Risiken
Für ein Portfolio mit Wohnimmobilienaktien spricht außerdem die mögliche Diversifikation. Mit einem Investment in Aktien der großen Wohnimmobilienunternehmen können eine Vielzahl an Regionen, Zuständen, Baujahren, Mieterstrukturen, Mietpreisstrukturen und ähnlichem abdecken. Auch ein Mietausfall durch Mieterwechsel etc. kann innerhalb von großen Wohnimmobilien-Portfolien besser aufgefangen werden als von privaten Vermietern.

(5) Kostengünstiger und liquider als ein Direkterwerb
Wohnimmobilienaktien-Portfolien sind täglich zu einem transparenten Preis erwerb- bzw. veräußerbar. Zudem betragen die Transaktionskosten nur einen Bruchteil der Kaufnebenkosten einer Wohnimmobilie, wo Grunderwerbssteuer, Notarkosten und Maklergebühren insgesamt bis zu 10 Prozent der Investitionssumme betragen können. 

(6) Inflationsschutz
Immobilien bieten als Realwerte einen Inflationsschutz. Über eine Inflationsindexierung passen sich die Mietverträge großer Unternehmen oft automatisch der Teuerungsrate an.

(7) Mehrwert durch wohnnahe Dienstleistungen
Eine noch breitere Diversifikation innerhalb eines Wohnimmobilienaktien-Portfolios ist über ein Investment in weitere wohnimmobilienergänzende Dienstleistungen abbildbar. Dazu gehören Unternehmen aus dem Baugewerbe, Betreiber von Wohn- oder Pflegeheimen, Self-Storage-Anbieter und ähnliche.

(8) Zusätzlich Bewertungsrisiken durch Zinsabsicherung weitgehend neutralisierbar
Steigende Zinsen bedeuten tendenziell Gegenwind bei der Bewertung von Immobilien und Aktien, da sie meist zu sinkenden Bewertungsmultiplikatoren führen. Dieses Risiko lässt sich durch Absicherungsinstrumente (Zins-Hedge) weitgehend ausschalten.

(9) Krisenfestes Investment
In jeder Krise der letzten Jahre (Brexit, Finanzkrise, Corona-Pandemie…) haben sich deutsche Wohnimmobilien aufgrund des Nachfrageüberhangs als wachsende defensive Investments erwiesen. Es deutet sich an, dass dies auch in der Ukraine-Krise der Fall sein wird.

Wohnimmobilien – ein zentraler defensiver Baustein der langfristigen Vermögensanlage Professionelles Management von Wohnimmobilienaktien bietet regelmäßige Ausschüttungen und gleichzeitig einen effektiven Schutz des Kapitals gegen Inflationsszenarien. Insofern stellen sie bei vielen Anlegern einen zentralen Baustein in der langfristigen Vermögensanlage dar.  

 

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Deutschland drohen Wohlstandsverluste und Deindustrialisierung

Ukraine-Krise erfordert epochale politische und wirtschaftliche Neuordnung in Europa

  • SALytic Invest erwartet hohe Inflation, restriktive Geldpolitik und Nahrungsmittelkrise ab Herbst
  • Stagflationäre Tendenz in Europa: Erholung nach COVID-Krise gebremst, obwohl der Staat durch schuldenfinanzierte Hilfen soziale Härten abfedert
  • Worst Case: „Deutschland und Osteuropa fallen in eine industrielle Rezession und die politischen Risikoprämien steigen.“
  • China ist der große Gewinner des Ukraine-Krieges

SALytic Invest fürchtet schwerwiegende wirtschaftliche Schäden durch die Ukraine-Krise für die Kapitalmärkte und auch für den industriellen Wirtschaftsstandort Deutschland. Dieser hat in den letzten Jahrzehnten im Sinne einer gegenseitigen Arbeitsteilung in erheblicher Form von den niedrigen Energie-,  Rohstoff- und auch Lohnkosten aus Russland profitiert. Nun muss Deutschland jedoch mit erheblichen Investitionen die Beschaffungswege u.a. in Richtung Naher Osten und den USA neu ordnen, was die industrielle Produktion in Deutschland substantiell verteuern wird. Diese Neuordnung führt zu Wohlstandsverlusten und nochmals höherer Inflation, was in dieser Krise eine Heilung durch eine lockere Geldpolitik verhindert. Dies bedeutet, dass die Staaten die Veränderungen durch erhebliche Finanzhilfen sozial abfedern müssen. Zusammen mit stark erhöhten Rüstungsausgaben lässt dies die Staatsschulden auf seit dem Zweiten Weltkrieg nicht gekannte Höhen ansteigen.

Investoren, die von einem länger anhaltenden Krieg mit einem Gasimport-Embargo durch Deutschland als Worst Case Szenario ausgehen, sollten die Portfolios nach Einschätzung von Vorstand Dr. Wolfgang Sawazki gegen Kursverluste weiter absichern. „Deutschland und Osteuropa fallen dann in eine industrielle Rezession und die politischen Risikoprämien steigen.“ Dieses Szenario bedeutet hohe Wertberichtungen, enorme Kriegsschäden in der Ukraine und erhebliche Wohlstandsverluste für viele europäische Länder, darunter auch Deutschland. Auch Afrika träfe es hart, da es dort zu einer dramatischen Nahrungsmittelkrise kommen könnte.

Konjunkturelle Erholung in Europa schwächt sich ab – Verwerfungen in den Produktionsketten
Aber auch in einem Basisszenario eines Waffenstillstandes in der Ukraine in wenigen Tagen gibt es „eine Vielzahl von Kollateralschäden in unterschiedlichen Branchen und Regionen sowie eine stark sinkende Kaufkraft der Bürger“, berichtet der SALytic-Experte. „So brechen Wertschöpfungsketten in der Metall- und Automobilindustrie zusammen. Einzelne Unternehmen leiden unter hohen Abschreibungen ihrer Vermögenswerte in Russland, wie zum Beispiel Unicredit, Uniper, OMV oder BASF. Das Hedging von Öl- und Gaspreisen ist gefährdet. Russland droht als Schuldner auszufallen.“ Die Kombination aus hohen Weizenpreisen und Nitratdüngerkrise könnte im Herbst zu einer Nahrungsmittelkrise führen, befürchtet der Kapitalmarktspezialist. „Die Ukraine fällt als viertgrößter Weizenexporteur eventuell aus und die aktuelle europäische Düngemittelkrise führt aufgrund geringerer Gas-bedingter Produktion zu schlechten Ernten.“

Gerade Deutschland ist besonders exponiert und wie kein anderes Industrieland abhängig von Russland. „Ein mögliches Gas-Embargo kann sich Deutschland auf Sicht von zwei bis drei Jahren nicht leisten. Käme es auf internationalen und humanitären Druck dazu, wären die Folgen gravierend“, prognostiziert Sawazki. Zu erwarten seien dann eine noch deutlichere Wachstumsabschwächung mit hohen Wohlstandsverlusten, höheren Staatsschulden und möglicherweise auch einer Tendenz zur Deindustrialisierung, da der Standort Deutschland an Wettbewerbsfähigkeit verliert.

Eine sinkende Kaufkraft träfe auf eine gleichzeitig steigende Investitionsunsicherheit. „Trotzdem können die Notenbanken nicht unterstützend eingreifen, sondern müssen aufgrund der hohen Inflation restriktiver werden“, führt er dieses Szenario weiter aus. „Das Ergebnis ist eine stagflationäre Tendenz in Europa: Damit fällt die erwartete Nach-COVID-Konjunkturerholung in Europa schwach aus und gleichzeitig steigt die Inflation auf bis zu sieben Prozent. Die Zinsen am Geld- und Kapitalmarkt ziehen weiter an.“ China wird der große Gewinner der Ukraine-Krise sein, da es sich nach einer Neuordnung der Handelswege nachhaltig einen Zugang zu billigen Rohstoffen und Energie aus Russland verschaffen wird.

Portfolios sind vorbereitet – Sicherungen werden nun sukzessive gelöst
An den Kapitalmärkten hinterlässt der Krieg bereits deutliche Spuren: starke Kursverluste bei europäischen und osteuropäischen Aktien, Rentenmarktsegmenten wie High Yield und Wandelanleihen sowie einigen Währungen wie Ungarische Forint, Tschechische Krone oder Türkische Lira. SALytic Invest hat die Portfolios bereits entsprechend angepasst. „Wir hatten zum Höhepunkt der Krise rund ein Viertel des Aktien-Exposures abgebaut, hauptsächlich europäische Werte. Zudem haben wir Aktien mit hohem Russland-Bezug verkauft wie zum Beispiel Société Générale, OMV, BASF, Engie und Erste Bank sowie einige Anleihen“, erläutert der Portfolioexperte.

Natürlich gebe es auch ein Positivszenario: Sollte es in wenigen Tagen zu einem raschen Kriegsende durch einen Waffenstillstand kommen, rechnet SALytic Invest nicht mit einer Unterbrechung der Gas- und Rohstofflieferungen. „Dann sollten sich die Kapitalmärkte zu etwa 70 Prozent von den Einschlägen erholen. Eine höhere politische und energiebezogene Risikoprämie bleibt jedoch erhalten und insbesondere in den energie- und rohstoffintensiven Bereichen beginnt eine substanzielle Neuorientierung.“ Im Portfolio würden die Sicherungspositionen dann wieder vollständig aufgelöst. Zudem hat SALytic Invest in den letzten Tagen die sehr hohe Volatilität teuer verkauft und mit „Bottom Fishing“ bei Nachkrisengewinnern wie Deutsche Börse, St. Gobain oder Bayer begonnen.

Generell gelte aber: „Es fällt schwer, die Gedanken von Putin zu prognostizieren. Unserer Ansicht nach besitzt jedoch das Positivszenario eine höhere Wahrscheinlichkeit“, weist Dr. Wolfgang Sawazki auf die bleibende Unsicherheit hin. Im Worst Case Szenario mit einem langwierigen Kriegsgeschehen und unterbrochenen Energielieferungen würde SALytic die Sicherungspositionen in US-Dollar und Gold weiter ausbauen und Investments in andere Regionen wie die USA, Großbritannien und Brasilien verlagern.

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Portfoliosicherung im Krisenszenario

SALytic setzt auf Asymmetrie

  • Abbau der Risikoquoten bei europäischen Aktien und Renten im High Yield- und Hybrid-Bereich
  • Defensive Ausrichtung des Aktienportfolios durch Reduzierung von Unternehmen mit hohem Öl-, Gas- oder Russland-Bezug
  • US-Dollar-Anleihen, Schweizer Franken und Gold zeigen asymmetrisches Kursverhalten

Mit der Eskalation der Ukraine-Krise durch Russland steigt die Unsicherheit an den Börsen: Aktienindizes fallen und die Volatilität nimmt zu. Wie sollten sich Anleger in einem solchen Krisenumfeld aufstellen? Dr. Wolfgang Sawazki, Vorstand und Investmentspezialist bei SALytic Invest, rät zu einer asymmetrischen Allokation: „Wir fahren das Risiko für unsere Kunden herunter und investieren einen Teil des Geldes in asymmetrisch handelnde Assetklassen, die in Risikophasen steigen.“ 

Zur Verminderung der Risikopositionen gehört eine Verringerung der Aktienquote, besonders der europäischen Titel mit hohem Russland-Bezug in den operativen Aktivitäten wie etwa Banken oder Energieausrüster, sowie von Unternehmen, die stark unter den explodierenden Öl- und Gaspreisen leiden. „Innerhalb des verbleibenden Aktienportfolios setzen wir auf defensive Titel wie Versorger, Versicherungen oder Pharmawerte, die robuster gegenüber konjunkturellen Schwankungen sind“, konkretisiert der Fachmann. Zudem sind im aktuellen Umfeld US-Gasproduzenten oder Börsenbetreiber, die von steigender Volatilität profitieren, interessant. Daneben ist in Europa von einem starken Anstieg der Rüstungsbudgets auszugehen. Im Bondbereich reduziert SALytic Invest High Yield- und Hybrid-Anleihen zugunsten von Staatsanleihen, hier vor allem US-Treasuries. „Außerdem mischen wir neben dem US-Dollar auch Schweizer Franken und Gold bei“, erklärt Dr. Sawazki. „Alle drei wären ohne die Krisensituation sicherlich derzeit kein Kauf, besitzen jedoch als Krisenwährungen einen Versicherungscharakter.“

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Webkonferenz – SALytic Invest Kapitalmarkttag


Massiv veränderte Rahmenbedingungen durch Rekordinflation, Ukraine-Konflikt und Omikron

SALytic Invest erwartet im weiteren Jahresverlauf eine anhaltend hohe Volatilität an den Kapitalmärkten: „Wir sehen sich massiv verändernde Rahmenbedingungen“, betont Vorstand Dr. Wolfgang Sawazki von SALytic Invest. Er und sein Team machen drei Faktoren aus, warum die Zinswende früher kommen und die wirtschaftliche Entwicklung regional unterschiedlich ausfallen wird: Omikron, die Inflation und die Ukraine-Krise. 

Auslaufen der Omikron-Welle wird die Lieferketten sukzessive entlasten 
Omikron hat sich als Game Changer der Corona-Pandemie erwiesen, berichtet Matthias Jörss, Chefvolkswirt von SALytic Invest: „Diese Virus-Variante ist hoch ansteckend, zeigt aber weniger schwere Krankheitsverläufe und belastet das Gesundheitssystem in erheblich geringerem Ausmaß. Im Frühjahr ist daher eine weitgehende Öffnung zu erwarten. Positiv sehen wir auch, dass inzwischen ausreichend Impfstoff für die Emerging Markets bereitsteht.“ Aktuell belaste die starke Verbreitung mit Quarantänen und Ausfallzeiten die Lieferketten noch. Diese sollten sich jedoch ab dem Frühjahr deutlich erholen. Damit entfalle auch ein wichtiger Treiber der Inflation. 

Damoklesschwert Ukraine 
Ein weiterer Treiber für die Preissteigerungen ist die Ukraine-Krise, die zusätzlich zur aktuell guten Konjunkturentwicklung die Öl- und Gaspreise nach oben schraubt. Sie stellt eine schwer einzuschätzende Bedrohung dar. „Eine Invasion würde zu einer deutlichen Marktkorrektur in Europa führen“, erwartet Kapitalmarktstratege Sawazki. Bereits jetzt belaste der Konflikt den Energiemarkt, befeuere die Inflation und erhöhe die Risikoprämien. Im Falle einer weiteren Eskalation könnte der Ölpreis auf bis zu 150 US-Dollar steigen. „Auf der anderen Seite ist hier aktuell viel spekulatives Geld im Spiel. Wenn sich die Situation wieder entspannt, erwarten wir auch wieder schnell fallende Preise“, so Sawazki.  

Inflation durch strukturelle Treiber 
Neben diesen Sonderfaktoren gibt es weitere, längerfristig wirkende Katalysatoren: „Derzeit trifft ein starker Konjunkturboom auf einen angespannten Arbeitsmarkt, höhere Löhne und steigende Mieten. Das sind dauerhafte Themen, zu denen die stark gestiegenen Energie- und Frachtkosten noch dazu kommen. Viele Verteuerungen sind noch nicht einmal bei den Endprodukten angekommen“, berichtet Finanzexperte Jörss. Dazu kommen drei große strukturelle Inflationstreiber: der Demographie-bedingte Arbeitskräftemangel, der Klimawandel und die Deglobalisierung. 

USA: Zinsschritte am März 
In der Folge wächst der Druck auf die Notenbanken: „Die US-amerikanische Fed steht noch viel stärker unter Zugzwang als die EZB“, lautet die Einschätzung des Volkswirts. Dort sei die Lohn-Preis-Spirale bereits erheblich weitergelaufen als in Europa. „Daher erwarten wir ab März fünf bis sechs Zinsschritte und eine Zinserhöhung im laufenden Jahr auf insgesamt 1,5 bis 1,75 Prozent.“ Durch die hohe Inflation in Kombination mit einer restriktiveren Geldpolitik und geringeren fiskalischen Impulsen sei zu erwarten, dass sich das Wachstum in den USA im Jahresverlauf abschwächt. 

In Europa erwartet Jörss zunächst ein Auslaufen der EZB-Aufkaufprogramme im Sommer, bevor im vierten Quartal auch hier die Zinsen steigen werden. Seine Prognose für die USA zum Jahresende lautet 2,2 bis 2,4 Prozent, für zehnjährige Bundesanleihen 0,4 bis 0,5 Prozent. Gleichzeitig erhöhen sich auch die Aufschläge für Risikopapiere.

Europäische Aktien: moderat positiver Ausblick 
Für die Aktienmärkte hat das ebenso Folgen, erläutert Sawazki: „Wenn die Notenbanken die Liquidität langsam wieder absaugen, führt das zu einem Abschmelzen der aktuell hohen Bewertungskennzahlen. Dem steht die gute Konjunktur gegenüber, die zu weiteren Gewinnsteigerungen bei vielen Unternehmen führt. In Summe verlangsamen sich diese aber im zweiten Halbjahr.“ Schrumpfende Bewertungen bei steigenden Gewinnen ergäben ein moderat positives Gesamtbild. Seine favorisierten Sektoren sind Banken, Versicherungen, Rohstoffe, Dienstleistungen und ausgewählte Technologiewerte. Die meisten Wachstumsaktien werden dagegen starke Bewertungskontraktionen erleiden.  

China: expansive Geldpolitik nach Olympia 
Den chinesischen Markt halte SALytic Invest im Jahresverlauf unter genauer Beobachtung: „Belastungen aus dem Immobiliensektor sowie latente Covid-Risiken werden nach der Olympiade sukzessive durch eine expansive Geld- und Fiskalpolitik kompensiert“, erwartet Jörss. Eine mögliche Erholung des Marktes werde dadurch begünstigt. 

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Ölpreis könnte durch Ukraine-Konflikt auf 150 USD steigen

Dieser Beitrag wurde in Teilen zitiert etwa in der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ (28. Januar 2022) sowie in der „Welt am Sonntag“ (06. Februar 2022)

Ölpreis könnte durch Ukraine-Konflikt auf 150 USD steigen

SALytic Invest erwartet bei einer Eskalation des Ukraine-Konflikts gravierende Auswirkungen auf die Finanz- und Rohstoffmärkte: „Wenn es zu einer Eskalation kommt, liegen die beiden größten Risiken im Energiesektor und dem Swift-Zahlungsverkehr. Unser Worst-Case-Szenario: Im Falle einer Eskalation, in der Russland Energielieferungen aussetzt, erwarten wir einen Ölpreis von bis zu 150 US-Dollar pro Barrel“, sagt Dr. Wolfgang Sawazki, Vorstand von SALytic Invest.

Steigende Inflation könnte US-Mid-Term-Election entscheiden

Für zwangsläufig gegeben hält er dieses Szenario allerdings nicht. Hintergrund: Die politischen Risiken für den US-amerikanischen Präsidenten Joe Biden wären sehr groß. Konkret erläutert er seine These so: „Ein derart stark steigender Ölpreis hätte gravierende Auswirkungen auf die US-amerikanische Inflationsrate. Daher hätten die Bürger dort starke Einbußen in der Kaufkraft, was die Beliebtheit von Präsident Biden sicherlich nicht fördert.“

Dies hätte vermutlich Konsequenzen, so der Finanzstratege weiter: „Seine Prognosen für die Mid-Term-Election Anfang November dieses Jahres sehen aktuell ohnehin nicht sehr gut aus. Bei einer solch hohen Inflation werden die Demokraten die Wahl recht sicher verlieren.“ Aus dieser Überlegung heraus werde der Präsident eine weitere und vor allem langfristige Eskalation nicht zulassen. Eine Wiederwahl Donald Trumps wäre sonst in den nächsten Präsidentschaftswahlen wahrscheinlich. Sollte Trump wieder ins Weiße Haus einziehen, sei wiederum eine eher lockere US-Geldpolitik zu erwarten.

Portfolio-Umschichtungen träfen Einzeltitel und ganze Branchen

Obwohl eine Eskalation in der Ukraine nicht das Basisszenario sei, rät Sawazki zu einer gewissen Vorsicht in der Anlagepolitik, um das Portfolio zu schützen. Einzelne Werte mit einer hohen Bindung Richtung Russland und Ukraine könnten reduziert bzw. verkauft werden, etwa aus den Branchen Handel / Konsum, Industrie, Chemie sowie Banken. Ebenso sei der Ausbau der Gold- und der Öl-Positionen denkbar.

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Fed-Sitzung liefert eine markante Wende in der Geldpolitik

Ein Kommentar von Matthias Jörss, Chefvolkswirt bei SALytic Invest     

„Auf den ersten Blick lieferte die Fed gestern Abend genau das, was sowohl wir als auch die meisten anderen Anleger zuletzt erwartet haben. Sie indizierte für Anfang März das Auslaufen der Anleihekäufe sowie eine Anhebung der Zinsen auf der Sitzung Mitte März, da das angestrebte Ziel der Vollbeschäftigung erreicht und die Inflation zu hoch ist. Auf der Pressekonferenz wurde jedoch wiederholt betont, dass die Inflation weit über das Ziel hinausgeschossen ist und die aktuelle Beschäftigungsquote längerfristig als die maximal mögliche angesehen wird. Zudem stellte die Fed klar, dass sie zwar auf die monetären Bedingungen in der Ökonomie achtet, ihr Fokus jedoch nicht ausschließlich auf den Aktienmärkten liegt. Sie betonte, dass der Leitzins das zentrale Instrument zur Anpassung des geldpolitischen Expansionsgrades ist. Daher sollten die Kapitalmärkte nicht mit weniger Zinsschritten rechnen, nur weil gleichzeitig ein Abbau der Notenbankbilanz vorgenommen wird. Außerdem wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass dieses Mal eine stärkere Reaktion erfolgen muss als im letzten Zinszyklus, welcher 2015 begann. Einen klaren Pfad für die weitere Zinspolitik zeigte die Fed nicht auf. Sie wird ihre Entscheidungen allein von der jeweiligen Datenlage abhängig machen. Dies bedeutet, dass eine Zinsänderung auf jeder Notenbanksitzung erfolgen kann.

Beruhigend für die Märkte ist zunächst, dass es trotz der zuletzt sehr hohen Inflationsdaten nicht zu einem früheren Auslaufen der Anleihekäufe kommt. Zudem gab die US-Notenbank keine Indikation für einen Zinsschritt um 50 Basispunkte statt der vom Markt erwarteten 25 Basispunkte im März. Die Fed bekämpft die Inflation dieses Mal jedoch sehr spät. Ändern sich die Angebotsbedingungen nicht markant, muss sie daher das Wirtschaftswachstum deutlich reduzieren, damit die Inflation nach dem starken Anstieg wieder ausreichend sinkt. Ein paar schwächere Konjunkturindikatoren für das laufende Quartal reichen dafür nicht aus.

Zudem ist die Planbarkeit der Geldpolitik nicht mehr wie bisher gegeben. Wir sehen diese Punkte für die Renten- und Aktienmärke im weiteren Jahresverlauf als deutliche Belastung, vor allem da die geldpolitische Wende von einem „quantitative easing“ zu einem „quantitative tightening“ sehr ausgeprägt ist. Die Kapitalmärkte kannten eine so schnelle Umkehr bisher nicht. Die meisten Marktteilnehmer haben in den letzten vierzig Jahren zudem nur den Rückenwind tendenziell fallender Kapitalmarktzinsen erlebt. Wir gehen davon aus, dass dieser Trend ausgelaufen ist und es zu einer langsamen, aber dauerhaften Gegenbewegung kommt. Kurzfristig helfen den Aktienmärkten noch die positiven Unternehmensberichte, längerfristig stellt die weniger expansive Geldpolitik jedoch eine erhebliche Belastung für die Bewertung aller Assets dar.“

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Jahresbericht 2021 und Perspektiven 2022

Deutliche SALytic-Übergewichtung von Aktien wurde in 2021 mit ansehnlichem Vermögenszuwachs belohnt     

Ausblick 2022: Inflation steigt strukturell – Moderat positive Performance bei Aktien

Im Zuge einer raschen Impfkampagne, weiteren staatlichen Hilfsprogrammen, aufgestauten Konsum- und Reisewünschen sowie einer unverändert expansiven Geldpolitik ist die Weltwirtschaft in 2021 sehr dynamisch gewachsen. Dies war der ideale Nährboden für steigende Aktienkurse insbesondere in den USA und Europa sowie eine leicht positive Kursentwicklung bei risikobehafteten Anleihesegmenten.

Das Wachstum der Weltwirtschaft wird sich in 2022 – nach einer kleinen coronabedingten (Omikron) Delle um die Jahreswende – in dynamischer Form fortsetzen. Dabei gehen wir davon aus, dass die aktuelle Booster-Impfkampagne sowie die Verabreichung eines modifizierten Impfstoffes ab Frühjahr die aktuelle Corona-Welle beherrschbar machen. Triebfeder der fortgesetzten Konjunkturerholung werden wiederum die USA und Europa sein, die weiter von relativ niedrigen Zinsen, einer expansiven Fiskalpolitik sowie einer dynamischen Konsumerholung profitieren. In China dürften sich – nach Abflauen der einschneidenden belastenden Staatseingriffe in 2021 – im Jahresverlauf wieder die Wachstumskräfte durchsetzen.

Bei der Inflation liegt der zyklische Höhepunkt der Monatswerte zu Jahresbeginn bereits hinter uns. Die durch die Konjunkturdynamik und Covid-Einschränkungen befeuerten massiven Disruptionen an den Güter- und Energiemärkten, steigende Löhne und die staatliche Decarbonisierungspolitik bedingen jedoch ein mehrjährig strukturell deutlich ansteigendes Inflationsniveau.

Auf der Zinsseite steht uns damit erstmals seit der Finanzkrise 2008 eine weltweite Zeitenwende bevor. Die amerikanische Notenbank Fed wird im Frühjahr beginnen, nach Auslaufen ihrer Anleihekäufe die Geldmarktzinsen in kleinen Schritten sukzessive anzuheben. Dem folgt abgeschwächt und mehrmonatig zeitversetzt auch die EZB.

Dies bedeutet moderat steigende Kapitalmarktzinsen und ein schnelles Abebben der weltweiten Liquiditätswelle, die die Kursgewinne bei Wertpapieren und Immobilien in den letzten Jahren getragen hat.

In diesem Umfeld erwarten wir leicht ansteigende Unternehmensgewinne und insbesondere im ersten Halbjahr weitere moderate Aktienkurssteigerungen, bevor im Jahresverlauf die Volatilität zunimmt.

Den vollständigen Bericht und Perspektiven 2022 finden Sie hier. 

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Zukunft der Banken und Geldwirtschaft

„Die Veränderungen werden epochal“

  • Klassische Betätigungsfelder der Banken werden durch disruptive digitale Veränderungen, neue Wettbewerber und anhaltendes Negativzinsumfeld bedroht.
  • Die privaten Innovationen Bitcoin, Paypal und digitales Geld etablieren sich und verändern die herkömmlichen Geldtransfer- und Geldaufbewahrungssysteme.
  • Standardisierbare Prozesse in der Kreditvergabe, im Zahlungsverkehr und in der Anlageberatung werden digitalisiert und entpersonalisiert – dadurch schrumpft das Zweigstellennetz der Banken weiter.
  • Komplexe Bedürfnisse von vermögenden Privatkunden, Institutionellen Anlegern und Unternehmen erfordern auch weiterhin eine individuelle, kontinuierliche und persönliche Betreuung durch einen spezialisierten Vermögensverwalter.      

„Banken und Geldwirtschaft stehen vor epochalen Veränderungen. Dadurch ergeben sich starke Auswirkungen für Privat- und Firmenkunden“. Dies ist das Kernergebnis eines Expertenaustauschs, zu dem die SALytic Invest AG im Rahmen eines exklusiven Kaminabends in Stuttgart eingeladen hatte. Es referierten u.a. Dr. Claus-Peter Praeg, Leiter Innovationsforum „Bank & Zukunft“ beim Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation, Dr. Wolfgang Kuhn, ehemaliger Vorstandsvorsitzender der Südwestbank AG und Vorsitzender des Bankenverbands Baden-Württemberg, sowie Dr. Wolfgang Sawazki, Vorstand der SALytic Invest AG.

Die Herausforderungen für die klassische Finanzbranche sind zahlreich: Disruptive, technische Innovationen wie Kryptowährungen, Algorithmus-basierte Kreditentscheidungsprozesse oder Robo-Advisor sowie eine Fortdauer der Negativzinspolitik der Notenbanken sind nur einige von ihnen. Dr. Praeg und Dr. Kuhn legten eindrücklich dar, welche Folgen dies hat: Das Zweigstellennetz arrondiere weiter, die persönliche Kunde-Bank-Beziehung werde geschwächt, die Ertragsbasis erodiere und standardisierte, digitale Prozesse erlaubten es immer weniger, auf individuelle Bedürfnisse einzugehen.

Eine weitere Herausforderung entsteht nach Meinung der Experten durch die Zentralbanken: „Die führenden Notenbanken wie die EZB und die Fed arbeiten intensiv daran, in einigen Jahren eigenes digitales Zentralbankgeld aufzulegen“, erläuterte Dr. Praeg. „Dieses, zunächst vor allem für Unternehmen attraktive Konzept, bietet den Vorteil, dass Transaktionen vollständig digital und somit schneller – also in Real Time – und zu geringeren Kosten weltweit getätigt werden können.“  Bei diesem System würden Banken aufgrund ihrer lokalen Marktkenntnis als Intermediäre erhalten bleiben. Dr. Sawazki wies allerdings darauf hin, dass dies als Nachteil zu einem „gläsernen Kunde“ führe. Zudem könnten die Zentralbanken Interventionen wie Negativzinsen ohne Ausweg durchsetzen.

Bis zu einer Einführung von staatlichen Digitalwährungen dominieren nach Meinung der Experten für einige Jahre zunächst noch privatwirtschaftliche Technologien wie Blockchain oder Kryptowährungen wie Bitcoin, die auch von Privatkunden eingesetzt würden. Dazu zählten auch vergleichsweise neue Lösungen von Anbietern wie beispielsweise Paypal. Diese böten die Möglichkeit, Zahlungen ohne Zuhilfenahme der klassischen Banken oder Währungen vorzunehmen. Die Folgen für Banken seien klar: ein starker Bedeutungs- und Umsatzverlust unter anderem durch wegfallende Transaktionsgebühren. Zudem stelle das Zahlungsverkehrskonto meist die Basis der Geschäftsbeziehung mit den Privat- und Firmenkunden dar, auf der dann weitere Einnahmequellen wie beispielsweise die Kreditvergabe oder Anlageprodukte aufgebaut werden können, wie Dr. Kuhn erläuterte.

Doch auch in anderen Bereichen drängen alternative Konzepte in die bisherige Domäne der etablierten Finanzhäuser ein. Mit Hilfe des sogenannten Crowdfundings, also der digitalen Kreditaufnahme bei einem aus vielen einzelnen Gläubigern bestehenden Pool, können insbesondere Unternehmen auch im Finanzierungsbereich zum Teil ohne ihre Hausbank auskommen oder neue Finanzierungs- bzw. Anlagequellen erschließen. Auch in der Vermögensanlage gewinnen laut Dr. Praeg und Dr. Kuhn moderne, technologie-basierte Konzepte langsam Marktanteile hinzu. „Automatisierte Investmentkonzepte, sogenannte Robo-Advisor, werden insbesondere bei kleineren und mittleren Vermögen bereits als kostengünstige Alternative zur klassischen Anlageberatung bei einer Bank oder Sparkasse angeboten“, erläuterten die Experten. Die Vorteile aus Kundensicht sind dabei zunächst offensichtlich: in der Regel niedrigere Vermögensverwaltungsgebühren, eine größere Auswahl bei der Mandatsvergabe sowie eine höhere Transparenz und Vergleichbarkeit der verschiedenen Angebote und Anlageergebnisse. Doch in der neuen automatisierten Anlagewelt entstehen für die Kunden auch Risiken, wie Dr. Sawazki ausführte. „Der Investmentprozess basiert stark auf historischer Mustererkennung. In einem Umfeld mit vielen unerwarteten disruptiven Entwicklungen wie der Covid-Krise, der Präsidentschaft Trumps oder dem Brexit lieferten sie jedoch in den letzten Jahren vielfach sehr unbefriedigende Anlageergebnisse.“ Auch für die Banken sind die neuen Angebote nach Meinung der Experten mit Risiken behaftet. „Der intensivere Wettbewerb bedeutet einen zusätzlichen Druck auf die Ertragsmargen der klassischen Banken, da sie zumeist deutlich höhere Kostenblöcke haben als agile Finanzinnovatoren“, so Dr. Kuhn. „Daher werden sie zu noch intensiverem Cross Selling von anderweitigen Dienstleistungen gezwungen sein.“

Neben Digitalisierung und neuen Wettbewerbern stellt noch ein weiterer Faktor die Banken seit Jahren vor eine Belastungsprobe, so die Referenten: Die anhaltende Nullzinspolitik der EZB führe dazu, dass die Gewinnspannen im klassischen Kredit- und Finanzierungsgeschäft massiv gelitten haben. Zudem müssen Banken für die bei der Notenbank geparkte Liquidität Negativzinsen zahlen. Diese versuchten sie an ihre Kunden weiterzureichen, was jedoch aufgrund des Wettbewerbsdrucks nur in Teilen gelänge. Zwar kündigten zuletzt immer mehr Banken negative Einlagenzinsen für die Konto- und Sparguthaben ihrer Kunden an, jedoch sollte aufgrund von Freibeträgen bzw. Ausnahmen für kleinere Vermögen die Mehrzahl der Privat- und Firmenkunden nicht oder nur in geringem Ausmaß betroffen sein. Nach Einschätzung der Experten von SALytic Invest sollten die aktuellen Negativzinsen noch mindestens bis Ende 2023 anhalten.

Klar ist: Die Folgen des insgesamt zunehmenden Kosten- und Wettbewerbsdrucks sowie eines sich ändernden Kundenverhaltens sind enorm. Viele Banken und Sparkassen haben in den vergangenen Jahren ihr Filialnetz massiv ausgedünnt. Insbesondere in ländlichen Regionen wird mittlerweile oftmals keine persönliche Beratung vor Ort mehr angeboten, was die Nutzung von digitalen Technologien bzw. Anbietern nochmals attraktiver, aber auch zwingender für Privat- und Firmenkunden macht.

Eine wichtige Kernfrage auf dem Panel war, wie sich die traditionellen Finanzinstitute an das heutige Umfeld anpassen und ihr Geschäft zukunftsfähig aufstellen können. Mögliche Lösungen sind vielschichtig: Natürlich bieten viele Häuser ebenfalls digitale Lösungen der Geldanlage und -ausleihung an. Diese setzen einheitliche Prozesse voraus, weshalb sie insbesondere bei standardisierbaren Fragen und Produkten eingesetzt werden. Allerdings sind die meisten Banken aufgrund ihrer Größe in der Regel eher träge und weniger innovativ als kleinere, technologie-orientierte Anbieter.

Für Dr. Praeg und Dr. Kuhn ist die Beratung von anspruchsvollen, vermögenden Privatkunden, Institutionellen Anlegern und größeren Firmenkunden ein weiter wachsendes Betätigungsfeld für Banken und hochwertige private Vermögensverwalter. „Diese Kundengruppen fragen in der Regel komplexere, individuelle Anlage- und Finanzierungslösungen nach, welche nicht oder nur teilweise durch automatisierte `One Size Fits All` Produkte umsetzbar sind“, erklärten die Experten. Zudem sei gerade im Privatkundengeschäft ein tiefes Verständnis der persönlichen Kundenbelange von maßgeblicher Bedeutung, welches nur spezialisierte Vermögensverwalter anbieten könnten.

Den vollständige Mitteilung finden Sie hier als PDF Dokument. 

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Warum Anleger auf Vermögensverwalter mit eigenem Research setzen sollten

Dr. Wolfgang Sawazki und Alexander Bartsch im Private Banking Magazin

Tiefgreifendes, qualitativ hochwertiges Unternehmensresearch ist die Voraussetzung für ein breit gefächertes Anlageuniversum. Lange Zeit hielten viele Asset Manager jedoch die entsprechenden Analysekapazitäten nicht selbst vor, sondern bezogen die Expertise von externen Anbietern. Doch ein Konsolidierungsprozess in der Branche – parallel zum Banken- und Brokersterben in Deutschland – sorgt dafür, dass seit Jahren das verfügbare Research immer knapper wird.

So legten beispielsweise Unicredit, Julius Bär und Crédit Agricole ihre Brokerage-Aktivitäten unter dem Dach Kepler Chevreux zusammen, während die Unternehmensanalyse der Dresdner Bank, dem Bankhaus Sal. Oppenheim oder der West LB wegfielen. Auch die Übernahme von Helvea durch Baader sorgte für eine weitere Verknappung.

Haupttreiber für diese Entwicklung ist die Schrumpfung der Gebühren-Pools der Investmentbanken, die nach der Finanzkrise 2008 über mehrere Jahre hinweg um insgesamt etwa 50 Prozent schrumpften. Hinzu kommt der zunehmende Margendruck im Asset Management, welcher unter anderem durch die zunehmende Konkurrenz von passiven Anlageinstrumenten wie etwa ETFs hervorgerufen wurde.

In der Folge sank auch der Gebührensatz, den die Broker für die Ausführung der Wertpapiertransaktionen für ihre Asset-Management-Kunden berechnen, so dass eine Subventionierung der Unternehmensanalyse immer schwieriger wurde. Diese Entwicklung führte bereits vor der Einführung der MiFID-II-Richtlinien Anfang 2018 zu einer deutlichen Verknappung von verfügbarem Research.

Analysten-Coverage auch europaweit deutlich gefallen – Rückgang am stärksten in Deutschland:

Dieser Trend hat sich unter MiFID II noch einmal deutlich akzentuiert. Grund hierfür ist, dass die Bereitstellung von Research unter der neuen Regulierung nicht mehr über die Ausführung von Wertpapierorders abgegolten werden darf, sondern zwischen Broker und Asset Manager separat als Zusatzgebühr in Rechnung gestellt werden muss. Der weiter zunehmende Wettbewerbsdruck führt bei Asset Managern zu knappen Budgets für externes Research, was wiederum eine weitere Verknappung des Angebots an Unternehmensanalysen, Corporate Access und vieles mehr vorantrieb.

Als Folge dessen sind seit Einführung von MiFID II weitere namhafte Brokerhäuser von der Landkarte verschwunden: Mainfirst wurde von Stifel Financial übernommen, Hauck & Aufhäuser erwarb das Bankhaus Lampe, und die auf Schweizer Aktien spezialisierte Bank Vontobel hat ihr Kapitalmarktgeschäft eingestellt. Jüngstes Beispiel ist die Übernahme von Restteilen der Brokerage-Aktivitäten der Commerzbank durch Oddo BHF, die als europaweiter Konsolidierer auftreten und im vergangenen Jahr beispielsweise schon die Brokerage-Aktivitäten von ABN Amro integriert haben.

Mittelstandsfirmen leiden am meisten

Der Rückgang in der Research-Abdeckung ist in besonderem Maße bei Mid- und Small Caps zu beobachten. Wurden diese Titel vor MiFID II in der Regel noch von fünf bis zehn Analysten bewertet, sind es als Folge des neuen Regelwerks häufig nur noch ein bis zwei. Teilweise müssen Unternehmen mit geringerer Marktkapitalisierung heute sogar vollkommen ohne Research-Abdeckung seitens der Brokerhäuser auskommen.

Für diese Unternehmen bleibt dann als einzige Möglichkeit, Finanzanalysen gegen Bezahlung bei privaten Research-Anbietern erstellen zu lassen, sogenanntes Paid Research. Die Tatsache, dass das beauftragte Institut für die Anfertigung des Analyseberichts eine Vergütung erhält, lässt jedoch Zweifel an der vollkommenen Unabhängigkeit und Objektivität solcher Studien aufkommen.

Neben der sinkenden absoluten Quantität der Analystenabdeckungen beklagen viele Asset Manager zudem, dass auch die Research-Qualität nach der Finanzkrise 2008 und zuletzt mit der Einführung von MiFID II insgesamt abgenommen hat. Häufig wird lediglich das Tagesgeschehen, etwa die Vorlage von Quartalszahlen oder sonstige relevante Neuigkeiten, kommentiert.

Tiefgehende Betrachtungen einzelner Geschäftsmodelle oder die Analyse langfristiger Investmenttrends bleiben dagegen immer mehr auf der Strecke. Zudem wird das Industrieverständnis der Analysten dadurch geschwächt, dass sie seit der Finanzkrise immer weniger an Corporate-Finance-Projekten teilnehmen durften. Obwohl diese Einschätzung für Unternehmen aller Größenordnungen gilt, zeigt sich auch hier eine überproportionale Ausprägung bei Small- und Mid Caps.

Insgesamt hat diese Entwicklung zur Folge, dass es für einen erfolgreichen Auswahlprozess bei Asset Managern heute ein zentraler Wettbewerbsfaktor ist, eigene Analyse- und Research-Kapazitäten zu besitzen. Bei SALytic Invest haben wir auf diese Entwicklung unter anderem dadurch reagiert, unser Geschäft mit elf Kapitalmarktexperten zu betreiben, von denen fünf ausgewiesene Aktienspezialisten sind und drei einen stark volkswirtschaftlich geprägten Research-Hintergrund haben. Damit unterstreichen wir, dass tiefgehende Analysetätigkeit in unserer Unternehmens-DNA verankert ist.

Hierbei stellt sich dann die Frage: Was macht Research zu einem guten Research? Für uns ist die Grundlage einer fundierten Analyse ein tiefes Verständnis der Industrie, gute Kontakte zu Industrievertretern und eine eigene, über Jahrzehnte gewachsene Modellwelt, welche die makro- und mikroökomischen Überlegungen einbindet. Ergänzt werden sollte dies durch eine Vielzahl von Gesprächen mit Unternehmensvertretern und Branchenexperten.

Dabei wirkt die Corona-Pandemie, bei allen Schwierigkeiten, sogar in einem Punkt unterstützend: Der Trend zu Video- und Telefonkonferenzen statt Präsenz-Roadshows vereinfacht es Asset Managern außerhalb der großen Finanzzentren London, Frankfurt und weiteren Meetings mit Industrieexperten und Unternehmensvertretern durchzuführen. Daneben ist ein Team mit jahrzehntelanger Kapitalmarkterfahrung in unterschiedlichen Marktphasen ein unschätzbares Asset für einen strukturiert-analytischen Investmentansatz.

Insgesamt gehen wir davon aus, dass sich die Konsolidierungswelle im Brokerage fortsetzen und damit einhergehend auch die Verfügbarkeit von fundamentalem, externem Research weiter einengen wird. Folglich werden die eigenen Research-Kapazitäten weiter an Bedeutung gewinnen und ein entscheidender und sogar wachsender Wettbewerbsfaktor bleiben.

Der im Private Banking Magazin veröffentliche Artikel ist mit diesem Link abrufbar.

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