Am Rentenmarkt dominieren die Chancen – zumindest teilweise

 

Die amerikanische Notenbank hat auf ihrer gestrigen Sitzung nicht, wie zuletzt noch befürchtet, die Zahl der erwarteten Leitzinssenkungen von 3 auf 2 reduziert. Zugleich zeigt der „Dot-Plot“, in dem die einzelnen Fed-Mitglieder ihre Zinserwartungen kommunizieren, dass einige Zentralbanker insgesamt weniger Zinssenkungen für dieses und auch die kommenden Jahre erwarten als bisher. Insbesondere der neutrale Zins (also das Zinsniveau, welches weder eine restriktive noch eine stimulierende Wirkung auf die Wirtschaft hat) wird nun offensichtlich etwas höher eingeschätzt. Dies hatten wir auch so erwartet, da die US-Konjunktur bisher deutlich weniger unter der restriktiven Geldpolitik leidet als befürchtet. Für 2025 und 2026 sehen die Zentralbanker nun etwas mehr Wachstum – ohne jedoch für diese Jahre die Inflationserwartungen anzuheben.

Zugleich ist in den letzten Wochen, parallel zu den USA, das Zinsniveau auch in der Eurozone bei kurzen und mittleren Laufzeiten gestiegen. Das halten wir nicht für gerechtfertigt und sehen daher gerade bei kurzen und mittleren Laufzeiten deutlich mehr Chancen als Risiken.