Entlastungspaket der Bundesregierung für Autofahrer verpufft

  • Entlastungspaket der Bundesregierung ohne nennenswerten Effekt für Verbraucher
  • Verknappung von Diesel und Benzin schraubt Raffineriemargen in die Höhe
  • Sanktionen schädigen nicht Russland, sondern die deutsche Wirtschaft

Die jüngsten Maßnahmen der Bundesregierung zur Senkung der Spritpreise werden keinen nennenswerten Effekt auf die Preise an den Tankstellen haben. Hintergrund: Um die Verbraucher vor zu hohen Diesel- und Benzinpreisen zu schützen, senkt die Bundesregierung die Energiesteuer auf Kraftstoffe. Für drei Monate reduziert sich der Energiesteuersatz für Benzin um 30 Cent/Liter, für Diesel um 14 Cent/Liter.

Dies hat jedoch nur wenig Effekt. Das Angebot an Raffinerieprodukten wird sanktionsbedingt so stark verknappt, dass es den Effekt der Steuersenkung aufhebt. Wir sprechen von einer Shortage am Diesel- und Benzinmarkt. Davon profitieren die Raffineriebetreiber: Ihre Margen explodieren seit Kriegsbeginn: für die Nordseesorte Brent von 5 bis 10 US-Dollar/Barrel auf 30 US-Dollar/Barrel. Neben den Raffinerien profitiert ausgerechnet Russland, da es zwar weniger Öl verkauft, jedoch zu einem höheren Preis. Daher schaden diese Sanktionen eher uns selbst.

Benzin- und Dieselembargo ist an der Tankstelle angekommen

Aus Russland hat Deutschland nicht nur Öl und Gas importiert, sondern auch Raffinerieprodukte, die es jetzt zu ersetzen gilt. Im Jahr 2019 importierte Deutschland 85,8 Millionen Tonnen Rohöl, etwa ein Drittel davon aus Russland. Demgegenüber standen 13 Raffinerien mit einer Verarbeitungskapazität für Rohöl von 101 Millionen Tonnen. Davon entfallen 30,5 Millionen Tonnen auf Dieselkraftstoff, was unter dem deutschen Gesamtverbrauch von Diesel im Straßenverkehr liegt. Der Bedarf an Diesel kann daher nicht aus heimischen Raffinerien gedeckt werden. 

Ein Importstopp von Diesel aus Russland verschärft die Lage: In Schwedt würde eine der größten Raffinerien ausfallen, die bislang ausschließlich russisches Öl verarbeitet und zudem mehrheitlich in Besitz des russischen Staatskonzerns Rosneft ist. Dort werden jährlich etwa 12 Millionen Tonnen Rohöl zu Diesel, Benzin und ähnlichem verarbeitet – fast 90 Prozent der Versorgung mit Benzin, Kerosin, Diesel und Heizöl in Berlin und Brandenburg. Insbesondere Ostdeutschland würde daher ein Versorgungsengpass drohen.  

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Mit Aktien in Wohnimmobilien investieren

Neuer Fonds SALytic Wohnimmobilien Europa Plus schließt Lücke im deutschen Fondsmarkt

SALytic Invest hat mit dem SALytic Wohnimmobilien Europa Plus Fonds (DE000A2QND38) einen neuen Immobilienaktienfonds im Sortiment und schließt damit eine Lücke im deutschen Fondsmarkt, wie Vorstand Dr. Wolfgang Sawazki betont: „Es gibt zwar offene Immobilienfonds, welche direkt in ein Portfolio von Immobilien investieren. Diese bieten jedoch nicht die Flexibilität, Liquidität und Transparenz wie ein Fonds mit Wohnimmobilienaktien.“

Jene Immobilienaktienfonds, die am deutschen Markt zugelassen sind, widmen sich nicht ausschließlich dem Thema Wohnimmobilien, sondern investieren auch in Gewerbe- und Büroimmobilienwerte. „Diese Marktsegmente leiden jedoch häufig unter strukturellen Problemen wie den zunehmenden Trends zum Home Office und zum Online Shopping“, sagt der Immobilienaktienexperte von SALytic Invest Alexander Bartsch.

„Krisensicheres Investment“
In den vergangenen Jahren haben die Preise für deutsche Wohnimmobilien deutlich angezogen. „Aufgrund der zuletzt stark gestiegenen Zinsen gehen Marktbeobachter davon aus, dass sich der Preisanstieg in Zukunft deutlich verlangsamen beziehungsweise auslaufen wird“, so Bartsch weiter. „Dennoch stellen Wohnimmobilien nach wie vor ein krisensicheres Investment dar, da die Mieteinnahmen im Mid Market Segment aufgrund unverändert hoher Nachfrage bei gleichzeitig strukturellem Angebotsdefizit nicht zurückkommen werden. Zudem bieten sie aufgrund ihres Realwertcharakters einen effektiven Schutz gegen steigende Inflationsraten.“ Damit soll Investoren auch eine attraktive Alternative zum direkten Kauf einer Mietimmobilie geboten werden.

Fokus auf deutsche Wohnimmobilien
Der Fokus des SALytic Wohnimmobilien Europa Plus Fonds liegt auf deutschen Wohnimmobilienwerten, denen Bestandhalter und Entwickler aus dem europäischen Ausland beigemischt werden können. „Wir ergänzen unser Portfolio mit wohnnahen Spezialthemen wie Senioren- und Pflegeheime, Studentenwohnheime sowie Anbieter von Self-Storage-Flächen, die überdurchschnittlich wachsen“, beschreibt Sawazki den Investmentansatz. Ein besonderes Augenmerk des Management-Teams liegt außerdem auf der Absicherung gegen mögliche Zinsänderungsrisiken, die zu Schwankungen in der Bewertung von Wohnimmobilien führen.

Die Auflegung des Fonds wurde u.a. in der Börsen-Zeitung (Ausgabe 05.05.2022) und bei Fondsprofessionell kommentiert.

Lesen Sie den Fondsprofessionell Artikel hier. 

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Wann positive Returns wieder möglich sind

Wir prognostizieren, unter welchen Bedingungen die Kapitalmärkte eine Wende nehmen könnten.

  • Ab Mai: nach Beruhigung in der Ukraine, Lockdown-Ende in China und einem klareren Bild über den Kurs der FED sind wieder positive Returns an den Aktien und Rentenmärkten möglich.
  • Notenbanken in USA und EU erleben nun den „Perfect Storm“, da die Ukraine-Krise und der China-Lockdown den Inflationsanstieg noch befeuern.
  • Die entscheidende Frage für den Mittelfristausblick ist, ob den Notenbanken ein Soft Landing in 2023 gelingt.
  • Gewinner und Verlierer: Deutschland, Österreich, Russland und die Türkei verlieren an Wettbewerbsfähigkeit, China sowie USA, Rohstoffländer, Benelux und Spanien profitieren.

Trotz negativer Nachrichten sehen wir nach wie vor eine Chance auf Licht am Ende des Tunnels: Sollte der China-Lockdown kurzlebig sein und im Laufe des Monats Mai ein Waffenstillstand in der Ukraine gelingen, rechnen wir mit positiven Effekten. Dann würden die Rohstoffpreise nachgeben, die Ausgabenfreude wieder steigen und die Lieferketten sich wieder verbessern. Dies spräche dann trotz Zinswende für eine Konjunkturerholung in den nachfolgenden Monaten. Stabilisierend wirken ein positiver Lagereffekt, eine expansive Fiskalpolitik, Investitionen in den Energieumbau und Covid-Aufholeffekte.

Konjunkturerholung im dritten Quartal?

Die ultraexpansive Notenbankpolitik hat in den letzten Jahren über alle Assetklassen hinweg zu einer Höherbewertung geführt. Diese ist nun ausgelaufen und kehrt sich um. Allein die US-amerikanische Fed führt jeden Monat 95 Milliarden US-Dollar an Überschussliquidität zurück, um ihre Bilanz möglichst rasch zu schrumpfen. In den USA erwarten wir einen Anstieg der Geldmarktzinsen auf 3,0 bis 3,25 Prozent bis zum ersten Quartal 2023. Für Europa sieht er das Zinsniveau bei 1 bis 1,25 Prozent im Sommer 2023.

Ausblick Staatsanleihen

Wir erwarten bei 10-jährigen US-Staatsanleihen einen Anstieg der Zinsen auf rund 3,2 Prozent bis Frühjahr 2023. Ein Anstieg deutlich über 3 Prozent hinaus wäre für Risiko-Assets sehr problematisch. Auch in Europa wird die Zinsstrukturkurve ab Herbst flacher. Der Anstieg der Kurve bleibt aber konjunktur- und defizitbedingt hinter den USA zurück. Wir sehen die Bundesanleihen bei dann 1,0 bis 1,3 Prozent. Sofern die Konjunktur nicht einbricht, sind die Risikoaufschläge bei Renten nun ausreichend gestiegen. Entscheidend bleibt die Frage, ob den Notenbanken ein Soft Landing in 2023 gelingt.

Bei Aktien bleibt nach einer möglichen Zwischenerholung im Frühjahr der Mittelfristausblick gedämpft

Nach den erfolgreichen Jahren am Aktienmarkt sehen wir die Renditeerwartungen mittelfristig nur als moderat an, da sich das weltweite Wirtschaftswachstum in den nächsten Jahren abschwächen wird. In 2022 werden nur noch wenige Sektoren eine Ergebnissteigerung verbuchen können. Zu den erfolgreichen Sektoren mit steigenden Gewinnen gehören Pharma, Öl, Materials, Chemie, Reisen Freizeit, Luxus und Technologie. Dagegen verlieren Industrie-Verarbeiter, Rohstoffeinkäufer, Handel, Internet und Banken deutlich. Die Performance kommt nun nicht mehr aus der PE-Expansion, sondern aus der differierenden Gewinnentwicklung der Unternehmen.

Insbesondere in den USA erwarten wir bei Wachstumswerten noch eine weitere Bewertungsanpassung, wenn die Zinsen deutlicher über 3% hinaus steigen. Die europäischen Börsen haben dagegen mit der Ukraine-Krise sogar schon eine leichte politische Risikoprämie aufgebaut, bzw. nehmen eine deutliche Konjunkturdämpfung vorweg.

Regionen entwickeln sich unterschiedlich

In einem Positivszenario mit einem schnellen Waffenstillstand in der Ukraine und einer raschen Beendigung des Lockdowns in China können die Aktienmärkte insbesondere in Europa um 7 bis 10 Prozent steigen und die Credit Spreads bleiben auf aktuellem Niveau. Allerdings sind die Wahrscheinlichkeiten der Szenarien nur sehr schwer einschätzbar. Im negativen Fall eines anhaltenden Krieges und eines beschleunigten Restriktionskurses der US-Notenbank korrigieren die Aktienmärkte weiter moderat nach unten, der US-Dollar wertet weiter auf und die Credit Spreads legen weiter zu.

Die Krise hat weitreichende strategische Implikationen mit Deutschland, Österreich, Russland und der Türkei als große Verlierer. Industrielle Produktion in Deutschland wird erheblich teurer und damit weniger wettbewerbsfähig, die industrielle Basis wird ohne Staatseingriffe mittelfristig in Deutschland erodieren in Richtung Benelux, Skandinavien, Spanien sowie in die USA. China wird der große Profiteur, da das Land weit unter Marktpreisen Öl, Gas und Rohstoffe importieren kann.

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