Motorschaden einer Volkswirtschaft – Standort Deutschland am Scheideweg
SALytic Invest Kapitalmarktausblick am 05. Dezember 2024 im „Haus Spich“
„Motorschaden einer Volkswirtschaft – Standort Deutschland am Scheideweg“ war das Fokusthema unseres diesjährigen Kapitalmarktausblickes, mit drei interessanten Vorträgen. Unser Vorstandvorsitzender Matthias Jörss gab einen Überblick über die Lage an den Kapitalmärkten. Er warf einen genauen Blick auf die Konjunktur, Inflation, Zinsen und Währungen sowie Aktienmärkte und die empfohlene Positionierung. Aktuell ist SALytic Invest übergewichtet bei Aktien und Unternehmensanleihen. Auf der Aktienseite favorisieren wir US-Titel. Die Portfolioausrichtung ist jedoch stark abhängig von der weiteren Entwicklung der US-Politik unter Donald Trump, insbesondere bei dem Thema Handelszölle.
Zwei Gäste machten die Veranstaltung zu etwas ganz Besonderem: Die Referenten Gabriele von Oppenheim und Professor Clemens Fuest. Die aktive Rennfahrerin im historischen Motorsport Gabriele von Oppenheim, die an anspruchsvollen Veranstaltungen wie Le Mans Classic oder dem 1000 Kilometer-Rennen am Nürburgring teilgenommen hat, zeigte in einem mitreißenden Vortrag, welchen gesellschaftlichen Stellenwert das Auto als Kulturgut hat.
Professor Fuest, der Präsident des ifo Instituts, stellte anschließend fest, dass niemand wissen könne, wie die Konjunktur in zwei Jahren sein werde. Man arbeite daher mit Durchschnittsprognosen der letzten zehn Jahre. Er ging auf die Arbeitsmärkte und die rückläufige Wachstumsfähigkeit der deutschen Wirtschaft ein. Dass insbesondere die junge Generation fauler geworden sei, bezweifle er. Vielmehr sei wissenschaftlich belegt, dass alle Menschen generationsübergreifend weniger arbeiten. Mehr zu arbeiten, lohne sich beispielsweise für viele Menschen mit mittlerem Einkommen schlichtweg nicht.
Der Republik fehle es auch an Unternehmensinvestitionen. Investiert würde lediglich in Forschung und Entwicklung, genauer gesagt in die Automobilindustrie. Und das nicht erst seit den Gewinnwarnungen aus Wolfsburg mit mangelndem Erfolg. „Wir haben in Deutschland die Neigung auf das Alte zu schauen“, sagte er. Europa stecke in der Mitteltechnologiefalle. Von der neuen Regierung fordert er daher Reformen für mehr Arbeitsangebot. Vermehrte private Investitionen, Innovationen und Firmendynamik seien Erfolgstreiber.
Das war eine Veranstaltung, die neue Perspektiven eröffnet hat in einer exklusiven Location: Ein ehemaliges Rittergut, das heute eine Touring-Garage mit einer einzigartigen Sammlung an klassischen Automobilen ist. Wir bedanken uns bei unseren Gästen für die anregenden Diskussionen und den schönen Abend!